Mittwoch, 25. Dezember 2013

Jahresbericht und mehr


Es war der Schlusssatz der Weihnachtsgeschichte, mit dem ich meine Blogeinträge vor einem Jahr begann (siehe "Einstieg"): "Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war." Vieles ist auch bei mir so gekommen, wie es die Insolvenz-Nanny der Zirkusfamilie in einer Fernsehsendung versprochen hatte, von der ich zu diesem eigenen Versuch inspiriert wurde. Wenn ihr die neuen Wege der Kommunikation nutzt und durch Integration in bestehende Netzwerke absichert, werdet ihr weit erfolgreicher sein als zuvor.
Wie hätte ich mir vor einem Jahr vorstellen können, dass der Blog Gemeinde-Mission-Dortmund bis heute 6.278 mal von Interessierten aus über 20 Ländern (wobei Deutschland mit  3.906 und USA mit 1.211 Aufrufen an der Spitze liegen) aufgerufen würde. Das ergibt etwa 120 Aufrufe pro wöchentlichem Blogbeitrag, wobei die Posts "Erkenne mein Herz" (= 153 mal) und "Dicht beieinander stehen" (= 137 mal) die Spitzenplätze einnehmen. Die Nutzer haben sich damit genau für solche Inhalte interessiert, über die ich gerne berichten wollte. Alles Wunderbare, worüber ich geschrieben habe, ist wirklich im Rahmen der Dortmunder Missionsaktivitäten geschehen und hat auch mein Zeugnis von der lebensnahen Wahrheit der Botschaft gestärkt, die Missionare und Missionarinnen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ihren Mitmenschen verkünden wollen.
Ein solches Wunder wurde auch in einem Weihnachtsbrief offenbar, den eine in ihr Heimatland zurückgekehrte Missionarin jetzt an ihre "Gastmutter" in Dortmund sinngemäß so schrieb: "Können Sie sich an den Tag erinnern, als Sie mir davon berichteten, meine Familie im Traum gesehen zu haben, besonders meinen Bruder, der sich weniger interessiert an der Kirche zeigte, während ich auf Mission ging. Ich gab Ihnen noch ein Bild meiner Familie und Sie zeigten genau auf den Bruder, den Sie im Traum gesehen hatten. Dann bat ich Sie, darüber auf meinem Tonträger zu sprechen, damit ich nach der Rückkehr ihm authentisch darstellen konnte, was Sie gesehen haben. Nun ist es passiert, die Verheißung an viele Missionare, dass ihre Mission auch guten Einfluss auf die eigene Familie hat, ist in Erfüllung gegangen. Wir waren als Familie im Tempel und mein Bruder war dabei, in Weiß gekleidet, so wie Sie es im Traum gesehen hatten."
Ich will im Rahmen meiner Berufung als Gemeindemissionsleiter auch im kommenden Jahr über die Gemeindemission Dortmund berichten. Wie wir sehen, erfülle ich damit besonders das Informationsbedürfnis vor Ort, aber auch das der in ihre Heimat zurückgekehrten sowie der Angehörigen hier noch tätiger Missionare.



Sonntag, 22. Dezember 2013

Von neuem geboren werden

"Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen." (Johannes 3:3; http://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes3)
Marion Kossmann-Hesselink nach der Taufe
An diesem 4. Adventssonntag ließ sich Marion Kossmann-Hesselink taufen. Sie ist mir seit vielen Jahren eine vertraute Schwester, die durch Höhen und Tiefen gehen musste, ihren Glauben an die heilende Kraft des Evangeliums wieder fand und ihn durch ihre heutige Taufe bestätigen konnte. Sie wählte sich als Leitspruch eine uns geläufige Schriftstelle aus dem Anfangskapitel des Buches Mormon: "Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat; denn ich weiß, der Herr gibt den Menschenkindern keine Gebote, ohne ihnen einen Weg zu bereiten, damit sie das vollbringen können, was er ihnen gebietet." (1. Nephi 3:7; http://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu) Ja, der Herr hat ihr diesen Weg bereitet, obwohl die Hindernisse menschlich gesehen unüberwindlich schienen. Sister Kearl sprach vor der Taufe daüber, womit wir uns kleiden sollten, um in den Stürmen des Lebens bestehen zu können: Wahrheit, Gerechtigkeit, Kampfbereitschaft, Heilsgewissheit und Geisteskraft (Epheser 6:10-17; http://www.bibleserver.com/text/EU/Epheser6). Sister Madsen las dann nach der Taufe aus einem Danklied Davids für Rettung und Sieg: "Gott hat mich mit Kraft umgürtet" (Psalm 18:33-37; http://www.bibleserver.com/text/EU/Psalm18)
Stefan Bond an seinem 1. Taufgeburtstag
Genau vor einem Jahr ließ sich Stefan Bond taufen. Ihn hatten Missionare auf dem Weg zum Bahnhof angesprochen und gefragt, ob er gläubig sei. Er bekannte sich zu seinem Glauben, war aber bereit, sich die Botschaft der Missionare anzuhören. Als sie ihn schließlich zur Taufe aufforderten, erschraken sowohl er als auch seine Eltern. Es stand gerade seine Techniker-Prüfung an und sie befürchteten, dass er seinen beruflichen Abschluss gefährden würde. Durch ein geistiges Erlebnis wurde ihm bewusst, diese Entscheidung nicht aufschieben zu dürfen, und er bereut es heute nicht, obwohl seine Eltern für ein halbes Jahr den Kontakt zu ihm abbrachen. Er schaffte seine Prüfung, überwand die Schwierigkeiten bis zu seiner beruflichen Erstanstellung und erfüllt seine Aufgaben als Priestertumsträger in der Kirche. Damit bestätigt er meine Erfahrungen, dass es sehr vorteilhaft für junge Menschen ist, den Weg in die Kirche zu finden und ihn konsequent weiter zu gehen.
Edith Röder vor 80 Jahren getauft
Über ein drittes Ereignis möchte ich in diesem Zusammenhang berichten. Schwester Edith Röder, geb. Wilms, feierte in diesem Jahr ihren 88. Geburtstag und gleichzeitig ihr 80. Taufjubiläum. Sie wurde 1933 in Stargard, Pommern, in eine Mitgliederfamilie hinein geboren und lebt nach mehretappiger Flucht seit Weihnachten 1945 in Dortmund, wo sie 1947 heiratete. Obwohl ihr Mann kein Mitglied war, blieb sie bis heute ihrem Glauben treu und erzog auch ihre drei Kinder in ihm. Als ältestes Mitglied hat sie fast 70 Jahre Entwicklung der Gemeinde miterlebt und fühlt sich in ihr auch heute noch geborgen. Für sie sind die Lieder der Kirche eine Quelle der Kraft und des Trostes in schweren Stunden: "Ob du ja sprichst oder nein, stimme stets dein Herz mit ein; und was dann dein Mund verspricht, halte treu und täusche nicht." (3. Strophe im Gesangbuch Nr. 99, Heilig sei und bleibe dir Gottes Wille für und für). Ich denke, dass ein Taufbündnis mit dieser Grundeinstellung reiche Früchte trägt, wie es ihr Leben zeigt. Auch das alte Pionierlied "Kommt Heilge kommt, nicht Müh und Plagen scheut, wandert froh euren Pfad!" (Nr. 19) schätzt sie besonders. So zeigt sich, dass es die Pioniere nicht nur in Amerika gab, sondern dass sie auch mitten unter uns sind.
Mit diesen Porträts endet mein Bericht in diesem Jahr. Sie zeigen etwas von der Kraft des Glaubens, wenn man sich wie neugeboren fühlt. Vielleicht ließ sich in den einzelnen Beiträgen des Blogs auch ablesen, wie dankbar ich bin,  mich mit 23 Jahren im Spätherbst 1962 zur Taufe entschlossen zu haben. Seitdem gab es vielfältige Früchte des Glaubens in Familie und Gemeinde zu ernten. So singe ich gern und mit Überzeugung zur Weihnachtszeit: "All ihr Völker auf der Erde, stimmet an den Lobgesang; Gottes Sohn ist uns geboren, bringt dem Vater Lob und Dank! Hört die Engelschöre singen: Heil dem neugebornen Kind!" (Nr. 136)
p.s. In den nächsten Tagen werde ich noch eine Jahresauswertung nachreichen.


Sonntag, 15. Dezember 2013

Feierliche Weihnacht


Engel im Kanzelbereich
Seitdem Matthias Roth, ein gebürtiger Österreicher, Bischof der Gemeinde Dortmund ist, hat sich hier die Weihnachtsfeier verändert. Für ihn scheint es eine besondere Herzensangelegenheit zu sein, sie feierlich zu gestalten. So heißt es in der Einführung zur Weihnachtsandacht, die in der Kapelle stattfand:
die Kinder der Gemeinde an ihrer Krippe
"Die Kinder in unserer Gemeinde haben in einem Projekt das erste Lied "Herbei o ihr Gläubigen" vorbereitet. Sie haben Utensilien zusammengesucht, auf die Rollen verteilt, Sterne und eine Krippe gebastelt und Engelskostüme genäht." Dann sangen Kinder und Erwachsene im Chor das "Krippenlied" sowie "Seht im Stall". Es folgte eine Lesung kurzer Verse aus dem Buch Mormon, in dem auch das Weihnachtsgeschehen prophezeit wurde: "Und es begab sich: Ich schaute und sah die große Stadt Jerusalem und auch andere Städte. Und ich sah die Stadt Nazaret; und in der Stadt Nazaret sah ich eine Jungfrau, und sie war überaus anmutig und weiß. (...) Und er sprach zu mir: Siehe die Jungfrau die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches. (...) Und ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug in den Armen ein Kind.“ Eine Instrumentalgruppe spielte dann "Du kleines Städtchen Bethlehem". Darauf hörten wir in einer Erzählung "Eva" von Isolde Ahr  über ein geistig behindertes Adoptivkind, das nur die zwei Worte sprechen lernte: "Will nich" und dann sehr viel später unter dem Weihnachtsbaum den Herzenswunsch ihrer Mutter mit zwei weiteren Worten erfüllte: "Will Mama." Nach dem vom Gemeindechor vorgetragenen Lied "Der Glocke Klang" folgte die Lesung weihnachtlicher biblischer Verse:
Die Verkündigung des Engels
„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ Nachdem der Gemeindechor das Wiegenlied "Still, still, still" gesungen hatte, verkündete der Engel: "Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“ Die Kinder sangen dann "Christnacht", ihm folgte das Ringelnatz-Gedicht "Schenken",
Bescherung
  welches vermitteln will, dass zu jedem Schenken eigentlich etwas von uns selbst gehört. Mit dem Chorgesang der Kinder "Im Stroh in der Krippe" und einer instrumental-vokalen Komposition, die im Gemeindegesang mündete: 
„Stille Nacht, heilge Nacht, Hirten erst, kundgemacht, durch der Engel Halleluja, tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter ist da, Christ der Retter ist da“ endete die Andacht und wir wechselten gemeinsam in den Kultursaal, wo die Bescherung stattfand. 
Die vielen Mitglieder und Freunde, die eingeladen waren und kamen, erlebten feierliche Weihnacht so, wie ich mich an sie aus meinen Kindertagen erinnere. Bevor wir als Familie zum Weihnachtsbaum in die "gute Stube" (unser Wohnzimmer, das gleichzeitig das Arbeitszimmer meines Vaters war) kamen, hatten wir gebadet und uns sonntäglich gekleidet. Dann sangen wir gemeinsam Weihnachtslieder, trugen als Kinder Gedichte vor und Vater las die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. Erst dann folgte die Bescherung und das Weihnachtsessen. Bischof Roth scheint in seiner Heimat diesen Geist der Weihnacht ebenfalls erlebt zu haben und möchte, dass er von seiner eigenen wie der Gemeindefamilie auch heute noch in dieser hektischen und geschäftigen Zeit gespürt werden kann. Wir sind ihm und allen, die an der Gestaltung der Weihnachtsfeier mitgewirkt haben, sehr dankarbar dafür. 
p.s. Ein besonderer Dank gilt auch Bruder Werner Villwock, von dem die Fotos stammen.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Geboren, um Gutes zu tun

Bei uns in der Gemeinde gibt es drei Sonntagsversammlungen: zuerst die Priesterschaft und parallel dazu die Frauenhilfsvereinigung, dann die Sonntagsschule und zum Schluss die Abendmahlsversammlung. In der Frauenhilfsvereinigung ist meine Frau Lehrerin für die Unterrichtsreihe "Lehren der Präsidenten der Kirche". Sie bat mich, zwei Wortstreifen vorzubereiten, mit denen sie ihren Unterricht einleiten wollte:"Wir wurden in die Welt gesandt, um ..." "... anderen Gutes zu tun." Nie zuvor war ihr und auch mir diese Lehre so klar vor Augen getreten wie bei der Vorbereitung dieses Unterrichts.
Lorenzo Snow
Lorenzow Snow ist der Präsident der Kirche, dessen Lehren wir in diesem Jahr besprechen (http://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-lorenzo-snow/chapter-22-doing-good-to-others?lang=deu). Er gehörte mit seiner Familie zu den ersten Pionieren, die sich auf den langen Weg westwärts nach Utah machten. In sein Tagebuch schrieb er, dass ein Mann ihn bat, seine Truhe mit in den Planwagen stellen zu dürfen, weil er sie nirgendswo sonst unterbringen konnte. Der Wagen war aber schon so voll gepackt, dass kein Platz mehr zu sein schien und trotzdem willigte Snow ein. Am nächsten Abend passiert es dann, dass eine Achse des Wagens brach und es niemanden zu geben schien, sie reparieren zu können. Ganz unerwartet kam die Hilfe eben von dem Mann, der zuvor einen Platz für seine Truhe gesucht hatte. Er war Wagenbauer und fertigte eine neue Achse. Lorenzo Snow lernte daraus, "wie wichtig es ist, für andere Menschen da zu sein und mit ihnen zusammenzuhalten." Aus dieser  Erkenntnis leitete er die Lehre ab, dass wir in die Welt gesandt wurden, um einander Gutes zu tun, weil wir alle Kinder desselben himmlischen Vaters sind. Der Evangelist Matthäus lehrte die goldene Regel, andere so zu behandeln, wie wir von ihnen behandelt werden wollen (Mathäus 7:12; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us7). Unsere Frömmigkeit sollte uns sogar dazu motivieren, für andere mehr zu tun, als wir von ihnen im umgekehrten Fall erwarten dürfen. Für solches Verhalten ist uns Jesus Christus das größte Vorbild.
Wir werden aufgefordert, "Größe zu zeigen - nicht im Sinne der Welt, sondern in den Augen Gottes. Und um in diesem Sinne Größe zu zeigen, sollen wir Gott, unseren Herrn, lieben von ganzem Herzen, mit aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft, und den Nächsten wie uns selbst." Wir haben an diesem zweiten Advent besonders an den Segen gedacht, den wir als Mitglieder einer Familie genießen, in der wir als Eltern und Kinder untereinander üben können, nach dieser Lehre zu leben, um zu erfahren, dass sie wahr ist.


Montag, 2. Dezember 2013

Erhöhung

Den Unterricht in der Evangeliumsaufbauklasse an diesem ersten Advent empfand ich als beglückendes Geschenk für mich, weil es mir in ihm gelang,  mit einfachen Mitteln die Erhöhung für alle Anwesenden (3 chinesische Freunde, ein uns besuchender nach England zurückgekehrter Missionar mit seiner Schwester, zwei deutsche Gäste sowie allle acht Missionare) zu veranschaulichen. Ich hatte neun Wortstreifen (Abendmahl, Eheschließung, Gehorsam, Konfirmation, Nächstenliebe, Priestertumsdienst, Taufe, Tempelhandlung und Umkehr) sowie eine fünfstufige Stehleiter mitgebracht. Die Aufgabe war es nun, diese an die Anwesenden  verteilten Wortstreifen sinnvoll an der Leiter zu befestigen. Ziemlich schnell fanden die Beteiligten heraus, dass es zwei Gruppen Wörter waren. Zuerst klebten wir die Grundsätze Gehorsam, Nächstenliebe, Priestertumsdienst und Umkehr an den Stützholm der Leiter und dann an jeweils eine Trittstufe von unten nach oben die Verordnungen Taufe, Konfirmation, Abendmahl, Eheschließung und Tempelhandlung. Die erste Gruppe von Wörtern stützen in einem immer wiederkehrenden Prozess die Verordnungen, heiligen Handlungen oder Sakramente, die uns im Leben zur Erhöhung führen sollen. Es gefällt mir, kein düsteres Szenario zeichnen zu müssen, wenn wir an unsere Zukunft nach dem irdischen Leben denken, sondern Zuversicht zu vermitteln, wenn wir uns vorbereiten und treu unsere religiösen Aufgaben erfüllen. Gemeinsam lasen wir dann die Lehre des Propheten Joseph Smith: "Wenn man eine Leiter erklimmt, muss man unten beginnen und Sprosse um Sprosse emporsteigen, bis man oben ankommt. So ist es auch mit den Grundsätzen des Evangeliums, man beginnt mit dem ersten und macht weiter, bis man schließlich alle Grundsätze der Erhöhung beherrscht." (http://www.lds.org/manual/gospel-principles/chapter-47-exaltation?lang=deu)

Elders Ogden(l) und Lyman(r)
Eine solche schlichte und aufbauende Lehre verkünden auch die Missionare gerne. Schon in der letzten Woche kündigte ich den Missionarswechsel an. Elder Kent ist durch Elder Lyman ersetzt worden, dessen bisherige Missionsstationen in Deutschland Münster, Wetterau sowie Ramstein waren. Er stammt aus Colorado Springs, USA, und ist das älteste von sechs Kindern. Der Vater ist Militärarzt und die Mutter Hausfrau, frühere Diätassistentin. Beide Eltern waren auch auf Mission. So war der Missionswunsch ihm schon in die Wiege gelegt. Elder Lyman will nach der Vollzeitmission weiter Wirtschaftswissenschaft an der Brigham Young Universität studieren. Seiner Länge entsprechend spielt er gern Basketball, begeistert sich aber auch an allen Aktivitäten in der freien Natur. Jetzt konzentriert er sich aber auf siene Berufung als Missionar. Er ruft wie Nephi seine widerstreitenden Brüder dazu auf, Gott im Glauben um die Erkenntnis der Wahrheit zu bitten und ist überzeugt, dass ER antworten wird.
(1. Nephi 15:11; http://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/15?lang=deu)

Sonntag, 24. November 2013

Ewigkeitssonntag

Unsere Straßenausstellung mit dem Schwerpunkt Familie, von der ich vorige Woche berichtete, interessierte ein junges Ehepaar, das näher herantrat und von einer göttlichen Fügung sprach, uns zu treffen. Schon lange würden beide eine Kirchengemeinde suchen, um sich ihr anschließen zu können. Wir besuchten sie schon zu Hause. Heute kamen sie auch in die Gemeinde und nahmen an allen drei Versammmlungen teil. Sie zeigten sich angenehm berührt von dem, was sie sahen und hörten. In der Evangeliumsaufbauklass sprachen wir über das Jüngste Gericht und die ewige Perspektive des Lebens für die Familie (http://www.lds.org/manual/gospel-principles/chapter-46-the-final-judgment?lang=deu). Unsere Gäste lernten, dass dieses Gericht uns nicht schrecken braucht, wenn wir uns darauf vorbereiten. In der Abendmahlsversammlung verabschiedeten sich Elder Kent, der nach Wiesbaden versetzt wird, und Elder Schmidt, der nach Michelstadt wechselt.
Dr. Hans-Joachim Egly mit Ehefrau Heidi
Aus dieser Gemeinde stammt ursprünglich auch der zweite Ratgeber in der Missionspräsidentschaft Bruder Egly, der uns heute mit seiner Frau besuchte. Sein Leitgedanke passte sehr gut zu dem oben genannten Unterrichtsthema: "Dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen; ja, siehe, der Tag dieses Lebens ist der Tag, da der Mensch seine Arbeit verrichten soll." (BM, Alma 34:32; http://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/34?lang=deu) In seiner Ansprache gab  er Zeugnis vom Propheten Joseph Smith, der schon vor 180 Jahren  im Buch Mose  der Köstlichen Perle offenbarte, dass Gott durch seinen Sohn Jesus Chistus Welten ohne Zahl (Mose 1:33; http://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/1?lang=deu) erschaffen hat, die sich erst heute durch Astronomen mit ihren modernen Teleskopen auch wissenschaftlich nachweisen lassen.
Mustergrabanlage
Für mich, früher evangelisch, ist heute Ewigkeitssonntag, der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Die Losung für diesen Tag heißt: Der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. (2.Mose 33,11; http://www.bibleserver.com/text/EU/2.Mose33) Die obigen Gedanken deuten Antworten auf Fragen an, die sicherlich auch Mose schon hatte: woher wir kommen, warum wir auf der Welt sind und wohin wir gehen werden. Sie sind es, die ich heute besser beantworten kann als früher. Heute sind meine Gedanken aber besonders bei den verstorbenen Angehörigen meiner Ursprungsfamilie, von der ich allein noch lebe. Neben der Pflege der Familiengräber liegt mir die Familiengeschichte besonders am Herzen. Das neue FamilySearch regt mich an, dieser Geschichte in Wort und Bild nachzugehen.


Sonntag, 17. November 2013

Zentrum für Familiengeschichte

Gestern hatten wir eine Straßenausstellung zum Thema Familie. Wie ein erneutes Wunder schien wieder die Sonne gerade in der angemeldeten Zeit und wärmte uns (neun Vollzeitmissionare und fünf Mitglieder der Gemeinde). Davor und danach war es ein zwar trockener, aber nebliger Spätherbsttag.
Geschwister Vermillion
Zum Verteilen hatten wir rote Luftballons mit dem Aufdruck "Ich liebe(als Symbolherz) Familie" und dem Kirchennamen. Außerdem verteilten wir eine Broschüre die den Weg aufzeigt, wie man seine Vorfahren findet. Auch verteilten wir an Familien mit Kindern Einladungen zur heutigen Abendmahlsversammlung, den die Primarvereinigung gestaltete(PV-Darbietung). Es war für mich interessant zu beobachten, dass besonders Familien mit Migrationshintergrund ihren Kindern erlaubten, Luftballons in Empfang zu nehmen und darauf achteten, dass sich die Kinder dafür artig bedankten.
Elders Hallmann(li) und Kent(r)
Unser Stand war mit zwei Pull-Up-Plakaten ausgestattet. Auf dem einen war ein Christusbild mit dem Namen der Kirche und auf dem anderen ein Familienstammbaum in traditioneller handgeschriebener sowie darunter in Fächerform als Computerausdruck zu sehen. Unter diesen Darstellungen befestigten wir ein Blatt mit dem Aufdruck:
                                 Neu in Dortmund! 
                     Zentrum für Familiengeschichte
Darunter waren die Beratungszeiten dieses Zentrums angegeben. Vielleicht ist es für einige neu, dass die bisherigen genealogischen Forschungsstellen jetzt diesen Namen tragen. Das ist aber nicht nur eine Namensänderung, sondern auch eine Änderung der Zielsetzung: Das Interesse am Menschen soll in den Mittelpunkt der Familienforschung gerückt werden und damit neben den Alten auch Jugendliche und sogar Kinder zur Sammlung von Familiengeschichten, -bildern und -daten angeregt werden. Die Starttseite von FamilySearch (https://familysearch.org/) ist entsprechend so eingerichtet worden, dass alle Altersgruppen sich angesprochen fühlen können, damit die Verheißung Maleachis am Ende des Alten Testaments, die aber auch in allen übrigen Standardwerken der Heiligen Schrift wiederholt worden ist, sich erfüllt, dass er(Elia) das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden (wird) und das Herz der Söhne ihren Vätern. (Maleachi 3:24; http://www.bibleserver.com/text/LUT/Maleachi3)

Nachtrag: Auf dem zweiten Bild ist Elder Hallmann zu sehen. Er ist vor einer Woche zu uns nach Dortmund gekommen. Eigentlich hat er seine Berufung nach Südafrika bekommen, aber noch kein Visum erhalten, um dort einreisen zu können. Seine Heimatstadt ist Duisburg. Er hat Wirtschafts-informatik studiert, wurde vor drei Jahren als einziges Mitglied seiner Familie getauft und folgt nun dem Ruf des Propheten vor allem an junge Männer, auf Mission zu gehen, auch wenn er schon fast die obere Altersgrenze für Missionare erreicht hat. Besonders beeindruckt mich seine ihn leitende Schriftstelle. Es sind die beiden letzten Sätze, zu denen sich Nephi vor seinem Tod bekannte: "Denn so hat der Herr mir geboten, und ich muss gehorchen. Amen(So sei es)." (2. Nephi 33:15; http://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/33?lang=deu)

Montag, 11. November 2013

Zeichen des Zweiten Kommens

Wenn etwas so Fürchterliches über die Menschen hereinbricht, wie der Taifun Haiyan auf den Philippinen, dann wird natürlich gefragt, wie kann Gott das zulassen? Wir lernen aus dem Buch Mormon, dass der natürliche Mensch ein Feind Gottes ist (Moses 3:19; http://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/3?lang=deu). Seine Gedanken sind vorwurfsvoll oder fühlen sich bestätigt in der Ablehnung einer Existenz Gottes (1. Korinther 2:14; http://www.bibleserver.com/text/EU/1.Korinther2).
Nun ist Dane Kelsey, einer unserer kanadischen Großneffen, gerade als Missionar auf den Philippinen. An den betroffenen Kommentaren seiner Mutter und einer ihrer Freundinnen kann verdeutlicht werden, was die Wiederherstellung des Evangeliums bewirkt, nämlich aus natürlichen Menschen geistig gesinnte zu machen, die in allem fühlbaren Leid dennoch Gott und damit auch den Nächsten lieben.
Barb Nabrotzky Kelsey thanks everyone for the messages and prayers and yes we are all feeling relieved. Now comes the clean up, can't imagine the devastation of these people and Dan'e broken heart as he tries to help them re-build their lives and share the love of the Saviour with them. Christmas skype call can't come too soon for me. (Ich danke allen für Zeilen des Mitgefühl und Gebete und ja, wir alle fühlen uns erleichtert. Nun kommt die Zeit des Aufräumens, man kann sich die Verwüstung dieser Menschen nicht vorstellen und Dans gebrochenes Herz, mit dem er versucht, deren Leben wieder aufzubauen und mit ihnen die Liebe des Heilands zu vermitteln. Die Möglichkeit, mit ihm zu Weihnachten zu skypen, kann für mich nicht schnell genug kommen).
Danna Connolly: „I saw some of the pictures in the newspaper. Sounds like he'll be very busy bringing hope back into their lives. Who knows how important that will be to some of them, or even how greatly such a thing as restoring hope to those who have none will affect them now or in the future. He was put there for more than one reason after all. His love for them will help them understand that it is not out of pity that he helps, but love not just his love but God's love. That will change lives for the better. The only cost will be his mom's sanity, pfft small price to pay, eh. ;)“ (Ich sah einige Bilder in der Zeitung. Es klingt so, als wenn er sehr fleißig dabei ist, Hoffnung ins Leben der Menschen dort zurückzubringen. Wer weiß, wie wichtig das für einige von ihnen sein wird oder sogar wie bedeutend so etwas wie Wiederherstellung von Hoffnung für jene ist, die keine Hoffnung mehr haben, und wie sie das jetzt oder zuküftig beeinflussen wird. Er ist letztlich aus mehr als einem Grund dort hingestellt. Seine Liebe für sie wird in ihnen das Verständnis wecken, dass er nicht nur aus Mitleid hilft, sondern dass seine Nächstenliebe ein Beispiel für die Liebe Gottes ist. Diese Erkenntnis wird Menschen besser machen. Der Preis dafür ist das Wohlgefühl der Mutter, ein Preis, der nicht zu groß ist, stimmt´s?).
In der Evangeliumsaufbauklasse sprachen wir gestern über die Zeichen vor dem zweiten Kommen Christi(http://www.lds.org/manual/gospel-principles/chapter-43-signs-of-the-second-coming?lang=deu). Für mich war dieses Thema traditionell mit der Apokalypse besetzt, die uns Christenmenschen als Vorbote des Strafgerichtes Gottes Angst einflößen und vor Schreck erstarren lassen kann. Die Zielsetzung des Themas aber zeigt den Wert dieser Zeichen. Sie sind als Hilfe Gottes für uns Menschen nicht aber als Strafe gedacht. ER hilft uns, unser Leben besser auf das Kommende vorzubereiten, indem wir umkehren, unser Leben in Ordnung bringen und für den Notfall vorsorgen, das heißt, uns aus der Schockstarre zu lösen, die solche Katastrophen verursachen können.

Sonntag, 3. November 2013

Einladen, als Kinder des Lichts zu leben

Eines meiner stärksten Erlebnisse war die Möglichkeit, bei der Geburt unserer Tochter Anike dabei zu sein und sie kurz darauf in meine Arme gelegt zu bekommen. Bei der Geburt der älteren Söhne Andreas und Christian musste ich mich noch an der Krankenhauspforte von meiner Frau verabschieden und dann auf den erlösende Nachricht von der erfolgreichen Geburt warten. Es war ein sonniger Maitag, ein Sonntag und auch Muttertag, allerdings schon spätabends. Der Kreißsaal war hell ausgeleuchtet und als ich das Kind in meinen Armen hielt, wurde mir die Evangeliumslehre voller Dankbarkeit bewusst, dass wir als Kinder des Lichts geboren werden. Ähnlich stark wurden meine Gefühle beim ersten Tempelbesuch angesprochen. Wir sind tatsächlich Kinder des Lichts! Diese zentrale Botschaft ging auch von der Eröfffnungsfeier der olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City aus: Entzünde das Feuer in dir („Light the Fire Within“; http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Winterspiele_2002#Logo.2C_Maskottchen_und_Motto)
 Die Kinder der Gemeinde,  einige fehlen wegen der Herbstferien
In den Gemeinden der Kirche wird weltweit ein sonntäglicher Gottesdienst von den Kindern gestaltet. Bei uns geschieht das in der Regel im November zum Ende des Unterrichtsjahres in der Primarvereinigung(PV), einer selbstständigen Hilfsorganisation in der Kirche. Wer könnte besser dazu einladen, als Kinder des Lichts zu leben? Sie tun es in diesem Jahr unter dem Motto: "So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind." (Römer 8:16; http://www.bibleserver.com/text/EU/R%C3%B6mer8)
Die PV-Leitung schreibt in ihrer Einladung: "Wir, die Kinder der Primarvereinigung, haben in diesem Jahr viel darüber gelernt, dass jeder von uns ein Kind Gottes ist. In einem Kindergottesdienst wollen wir euch zeigen, was wir alles gelernt haben." Es wird schön sein, wenn viele der Einladung folgen und am 17. November um 11:00 Uhr zur Abendmahlsversammlung kommen. 
Als Gemeindemission wollen wir gerne unseren Teil dazu beitragen.

Montag, 28. Oktober 2013

Bedrängnisse zum Gewinn weihen

Sisters Madsen (li), Kearl (re)
Seit dem letzten Missionarwechsel ist, wie ich schon berichtete, Sister Kearls neue Mitarbeiterin Sister Madsen geworden. Sie kommt aus Highland City, Utah, USA, obwohl sie eigentlich aus Spokane, Washington stammt, wo ihr Vater als Allgemeinmediziner noch heute wohnt und arbeitet. In Highland lebte sie mit ihrer Mutter und drei Geschwistern bis zu ihrem Abitur, das sie vor drei Jahren erwarb, um dann an der Brigham Young Universität Chemie zu studieren. Ihre Mutter ist Gesangslehrerin und auch ihre Tochter singt gerne und gut. Sister Madsen wurde durch  die Konferenzankündigung über die Senkung des Missionsalters im Oktober 2012 (http://www.lds.org/liahona/2012/11/welcome-to-conference?lang=deu) veranlasst, sich als Anwärterin zu melden, denn sie gewann dabei den Eindruck, dass die Kirche gerade jetzt mehr Missionare braucht, und beide Elternteile unterstützen ihre Bereitschaft. Den Mut zu ihrer Mission hat sie aus einem Leitgedanken gewonnen, der für ihr Leben auch in widriger Zeit bedeutsam geworden ist: "Der Herr, dein Gott, zieht mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht (Deuteronomium 31:6; http://www.bibleserver.com/text/EU/5.Mose31).
Hier finden wir den Anschluss an Gedanken des letzten Beitrags und bestätigen damit den Wert des Evangeliums als Kraftquelle für eine hoffnungsvolle, vorwärtsstrebende Lebensführung. Ich zitiere aus dem letzten Quartalsbuch "Dallin H. Oaks, Was mich das Leben lehrte" von LDS Book, einer Buchgemeinschaft für Mitglieder und Freunde der Kirche: "Durch den Tod meines Vaters wurde ich früh mit Widrigkeiten vertraut. Aber mein Verständnis für Widrigkeiten kam später, als ich die Wichtigkeit des Vertrauens meiner Mutter in die Belehrung von Vater Lehi ... erlebte: Und doch, Jakob, mein Erstgeborener in der Wildnis, kennst Du die Größe Gottes, und er wird deine Bedrängnisse zum Gewinn weihen."(2. Nephi 2:2; http://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/2?lang=deu) Der Buchautor ist Apostel der Kirche. Sein Vater starb an Tb als seine Kinder acht, vier und ein Jahr alt waren und zu einer Zeit, als er sich gerade erfolgreich als HNO-Arzt niedergelassen hatte. So waren dem ältesten Sohn Dallin keine Rosen in die Wiege gelegt. Er musste sich durch strebsame und glaubensstarke Lebensführung jede Stufe seiner beruflichen Karriere, die ihn als Richter an den obersten Gerichtshof in Utah führte, hart erarbeiten. Seine Erkenntnis: "Wichtig ist, wie wir damit (mit Widrigkeiten) umgehen. Drücken uns die Widrigkeiten nieder oder gehen wir im Vertrauen auf die Verheißungen Gottes weiter vorwärts, der uns ... die Führung und Stärke gibt, auszuharren und Fortschritt zu machen."
So ist besser zu verstehen, wie sich die Urkiche in den ersten beiden Jahrhunderten und auch nach ihrer Wiederherstellung in der Pionierzeit entwickelte, aber auch welche Bedeutung sie heute besonders in den wirtschaftlich unterentwickelten Ländern hat. Wir dagegen müssen nach Aussage von Apostel Oaks wissen, dass relativ großer Wohlstand und damit einhergehende Freizeit geistige Stolpersteine sein können.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Barmherzig und treu

Als meine Frau und ich in der letzten Woche nach einem Heimlehrbesuch bei einer uns kritisch begegnenden Familie deprimiert nach Hause kamen, las ich die Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine: "Der Herr, dein Gott ist ein barmherziger Gott. Er lässt dich nicht fallen." (Deutoronomium 4:31; http://www.bibleserver.com/text/EU/5.Mose4) Der dazu ausgewählte Lehrtext verdeutlicht, auf welche Art und Weise Christus seinen Auftrag erfüllte: "Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein." (Hebräer 2:17; http://www.bibleserver.com/text/EU/Hebr%C3%A4er2 )
Diese Schriftstellen können uns motivieren, nicht aufzugeben und bedingungslos auf gleicher Augenhöhe den uns zugeteilten Familien nachhaltig zu dienen. Eine unserer menschlichen Schwächen ist es doch, nur unsere Sichtweise zuzulassen und nicht die unseres Gegenübers. Heute erfuhr ich, dass uns kein Misstrauen entgegengebracht werden sollte, sondern dass es der Seelenfrieden war, den wir durch unser apellierendes Auftreten gestört hatten.
Ich denke, dass dies auch ein Grundproblem für unseren misionarischen Auftrag ist. Wenn wir Seelenfrieden nicht zu tief deuten, sondern als Ausdruck dafür, dass wir gerne in Ruhe gelassen werden wollen, dann gilt dieser Wunsch auf beiden Seiten. Uns hindert er, den Auftrag wirklich anzunehmen und ihn auszuführen sowie jene, denen wir begegnen, sich uns gegenüber zu öffnen. Wir können uns nur selbst vom Geist beflügeln lassen, das heißt erlauben, uns aus der Ruhe zu bringen  und darum beten, dass uns Menschen begegnen, die beunruhigt nach Antworten auf ihre Fragen suchen.
F. Enzio Busche und Bischof Roth
Die Bekehrungsgeschichte von F. Enzio Busche, der in jener Zeit nicht nur junger Familienvater sondern auch Mitgesellschafter und Geschäftsführer einer großen Druckerei war, zeigt, wie der Geist wirkt und solch einen Menschen dazu befähigt, bald auch Verantwortung als Gemeindepräsident zu übernehmen und federführend Bauherr eines Gemeindehauses zu sein, in dessen Bauphase viele Wunder geschehen mussten, um es fertig zu stellen, Über seinen Besuch am letzten Sonntag haben wir uns sehr gefreut und in einem Erinnerungsfoto festgehalten.


Elders Schmidt (li) Weidmann (re)
In der letzten Woche wurde Elder Jensen nach Mainz und Sister Lehman nach Mannheim versetzt. Zu uns sind Elder Schmidt als neuer Mitarbeiter von Elder Weidmann und Sister Madsen als neue Mitarbeiterin von Sister Kearl gekommen.  Beide siind neu berufene Missionare.
Heute stelle ich Elder Schmidt vor. Er wurde in Dresden geboren und ist in der Kirche aufgewachsen. Er hat 5 Geschwister. Sein Vater ist von Beruf Klempner und betreut heute als Haustechniker den Freiberg-Tempel. Am gleichen Tag, als sich sein Sohn aus der Gemeinde als Missionar verabschiedete, wurde er als Ratgeber in die Bischofschaft der Gemeinde Dresden berufen. Die Mutter von Elder Schmidt ist gelernte Kindergärtnerin und seit ihrer Heirat Hausfrau. Seine Motivation, einmal auf Mission zu gehen, begleitet ihn wie sein Wunsch auf eine ewige Familie schon seit seiner Kindheit. Elder Schmidt will nach seiner Mission Medizin studieren und Chirurg werden. Sein musikalisches Talent zeigt er als begeisterter Sänger.
In seiner fröhlichen  Lebenseinstellung freut er sich auf die Missionserfahrungen unter dem Motto: "Wie groß wird eure Freude sein, wenn ihr viele Seelen zu mir führt." (L.u.B. 18:16; http://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/18?lang=deu)

Sonntag, 13. Oktober 2013

Bereit zur Ernte

In der evangelischen Kirche, in der meine Glaubenswurzeln liegen, ist es Tradition, am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest zu feiern. Dann wird der Altar mit den Früchten des Feldes geschmückt, die während des Jahres herangereift sind. Nun hören wir von unserer Kirchenleitung, dass wir das Erlösungswerk beschleunigen können, weil das Missionsfeld bereit zur Ernte sei. Der größeren Anzahl von Missionaren stehen auch mehr Menschen gegenüber, die nach religiöser Wahrheit suchen. Ein Instrument, um diese Menschen zu finden, ist die Straßenausstellung.
Missionarsbesuch aus Herne
Wir haben sie am gestrigen Samstag durchgeführt. Es gab dabei mindestens zwei Schwierigkeiten. Zum einen braucht man für eine solche Ausstellung eine Genehmigung. Sie war diesmal besonders schwer zu bekommen, da von der Genehmigungsbehörde zunächst Auflagen gemacht wurden, eine Versicherung abzuschließen und eine erhebliche Gebühr zu bezahlen. Auf meinen Widerspruch hin, dass die Kirche eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sei, die bisher die Genehmigungen gebührenfrei erhalten habe, und sie sich selbst versichere und deshalb Haftpflichtversicherungen für Straßenausstellungen nicht abschließen würde, erhielten wir schließlich die Genehmigung ohne Auflagen.
Schwerpunktthema Wort der Weisheit
Zum anderen war es das kalte, nasse und windige Spätherbstwetter, das zum letzten Wochenende vorausgesagt wurde. Noch am Freitag regnete es den ganzen Tag und es war so kalt , dass wir zu Hause heizen mussten. Am Samstag war der Himmel fast während der ganzen beantragten Ausstellungszeit wunderbar wolkenlos, so dass die Sonne uns wärmte sowie den Platz freundlich beschien und so die Bereitschaft von Passanten stärkte, mit uns zu sprechen. Eine dritte Schwierigkeit war hausgemacht. Die Missionare hatten eine zweite Ausstellung in Münster geplant und vermutet, dass es mit der Genehmigung in Dortmund nicht klappen würde. Auch war es der Samstag, an dem sie vormittags die Versetzungsanrufe vom Missionspräsidenten erwarteten. Zu guter Letzt war noch ein Missionar erkrankt und musste deshalb an zwei Vortagen mit seinem Mitarbeiter in der Wohnung bleiben.
Ausstellungstisch
Die Ausstellung hat uns drei Kontakte gebracht, die zu weiteren Belehrungen führen können, sie hat mehrere Gespräche ermöglicht, um die Aufgaben der Kirche darzustellen und ist von den Passanten, die eigentlich nur zum Einkauf unterwegs waren, wahrgenommen worden. Bereit zur Ernte bedeutet nicht nur, dass zu dieser Zeit mehr Menschen bereit sind, die Botschaft von der Wiederherstellung zu hören, sondern dass auch wir als Mitglieder bereit sind, die Ernte einzubringen. Wenn wir das tun, dann gibt der Herr uns alles dazu, was wir allein nicht bewirken können: gutes Wetter, Gesundheit und Lebensumstände, in denen wir interessierten Menschen begegnen.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Quartalsbericht und Personalie

Von Interesse ist sicher die Fortschreibung des statistischen Berichts zum letzten Quartal: im Juli waren es 623, im August 455  und im September 521 Zugriffe auf den Blog, was aktuell gut hundert Zugriffe pro Woche bedeutet.
Die Spitzenposition unter den 39 bisherigen Beiträgen hält jetzt "Erkenne mein Herz"(134), gefolgt von "Dicht beieinander stehen"(116), "Unsere himmlische Familie"(83), "Aufrichtiges Gebet"(83) und "Auf die Welle aufspringen(82).
Beim Publikum nehmen nach Anzahl der Einträge und Seitenaufrufe die ersten zehn Plätze ein:
Deutschland (2940), USA (736), Russische Föderation (336), Schweiz (61), Schweden (44), Niederlande (35), Kanada (33), Albanien (25), Ukraine (25) und Serbien (24). Die geplante Übersetzung der Artikel bei nachgewiesenem Leserinteresse über die Landesgrenze hinaus ließ sich bisher nicht umsetzen. Leider entwickelte sich bisher aus dem Blog auch noch keine Diskussionsplattform für Mitglieder und Freunden der Kirche.

Nun zu der Personalie:
Wie schon berichtet, ist Sister Teusch versetzt worden.
Sister Kearl(l), Sister Lehman(r)
Neue Mitarbeiterin von Sister Lehman ist Sister Kearl. Sie stammt aus Fort Collins, Colorado, USA. Sie hat noch einen jüngeren Bruder. Ihre Eltern sind beide berufstätig. Der Vater arbeitet in der IT-Branche, die Mutter als Prozessingenieurin in der Unternehmensberatung. Mit 16 Jahren entschied
sie sich, wie ihr Vater einmal auf Mission zu gehen. Sie ist Absolventin eines humanistischen Gymasiums, den in den USA hoch angesehenen Ridgeview Classical Schools und spielt seit ihrem 4. Lebensjahr Geige. Vor ihrer Mission studierte sie schon 2 Jahre Mikrobiologie an der Brigham Young Universität. Sie hat ein besonderes Zeugnis vom Sühnopfer Christi, das allen Menschen die Möglichkeit gibt, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren und ewig zu leben. Wie tief dieses Zeugnis angelegt ist, zeigt ihre Lieblingsschriftstelle, in der Jakob, der Bruder Nephis, Jesaja auslegt (2. Nephi 9:19-24; http://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/9?lang=deu). Sie hofft nun auf enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Gemeinde, damit sie vielen Menschen diese Lebenssinn stiftende Botschaft bringen kann.













































Montag, 30. September 2013

Ich glaube; hilf meinem Unglauben

Der Satz, dass wir durch Glauben Zweifel überwinden können, beschäftigte meine Gedanken in der letzten Woche weiter und führte zu der Konferenzansprache von Apostel J.R. Holland mit dem Titel "Ich glaube"(http://www.lds.org/liahona/2013/05/lord-i-believe?lang=deu).
Sein Ausgangsbeispiel ist im Markusevangelium beschrieben, als der Vater eines besessenen Jungen Christus begegnete und ihn um Hilfe anflehte, wobei sein verzweifeltes Flehen in dem Ausruf gipfelt: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben"(http://www.bibleserver.com/text/LUT/Markus9).
In der Kirche habe ich gelernt, dass es nicht um einen unbestimmten Glauben geht, sondern um den an Jesus Christus und sein Sühnopfer. Apostel Holland bezeugt dann die gesamte heutige
Ausfächerung: den Glauben an Gott Vater, an seinen Sohn Jesus Christus, an den Propheten Joseph Smith, an den gegenwärtigen Propheten Th. S. Monson und an die Kirche insgesamt. Was mich nun gedanklich beschäftigt, ist die Kluft zwischen dem, was ich geistig fest zu glauben meine und dem, was ich schaffe, praktisch umzusetzen. Glauben soll nicht allein ein Licht sondern eine Flamme sein. Glaube ohne Werke ist tot (vgl. Jakobus 2:17).
Es ist gut, wenn wir den Missionsauftrag verinnerlichen, ihn sozusagen auf unser Herz schreiben und damit sagen können: "Wir glauben", doch bis zur Erfüllung des Auftrags ist eine zweite Meile zu gehen, die zumindest mir ziemlich schwer fällt. Sie hieße: "Hilf unserem Unglauben", hilf den Zweifel zu überwinden, in unserer gegenwärtigen Situation das zu schaffen, was z. B. den Pionieren gelang. Hier kann uns die Erkenntnis helfen, dass es nicht unser, sondern Gottes Werk ist und wir ihn im Gebet stets um Hilfe bitten dürfen. Auch hilft, dass wir bei diesem Auftrag nicht allein auf uns gestellt sind, sondern ihn in der Familie, in der Gemeinde und insgesamt in der Kirche erfüllen können. -
p.s.: An diesem Wochenende waren meine Frau und ich auf einer genealogischen Jahrestagung in Heidelberg und in der kommenden Woche werden wir an der Tempelwoche des Pfahles teilnehmen. Leider musate ich feststellen, dass ich die Notizen zu unserer neuen Missionarin Sister Kearl zu Hause vergessen habe. So kann ich das neue Schwesternpaar erst in der nächsten Woche vorstellen.

Montag, 23. September 2013

Das Namensschild aufs Herz schreiben

Als die Kanzlerin nach der Bundestagswahl vor ihre Parteifreunde trat, da war ihr der Sieg wie auf den  Leib geschrieben. Alles an ihr strahlte. Vielleicht hilft uns dieses Bild der strahlenden Siegerin, die Konferenzansprache von Apostel Andersen (http://www.lds.org/liahona/2013/05/its-a-miracle?lang=deu) besser zu verstehen, wenn er den Mitgliedern ins Bewusstsein ruft, dass jetzt die Zeit gekommen ist, sich ein Namensschild, wie es die Missionare tragen, aufs Herz zu schreiben und zwar nach Paulus "nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes." (2. Korinther 3:3; http://www.bibleserver.com/text/EU/2.Korinther3)
Apostel Andersen erinnert uns daran, dass es vor 40 Jahren, als er auf Mission war, 16.000 Missionare gab, während es heute 65.000 sind und bald 80 Tausend sein werden. So wie die Anzahl der Missionare steigt, nimmt sicher auch die Zahl der Menschen zu, die sich wach rütteln lassen und ihr Herz für die Botschaft des Evangeliums öffnen. Der Apostel bezeugt, dass wir diese Menschen oft schon kennen. Sie gehören zu unserer Familie oder sind unsere Nachbarn. Wir treffen sie auf der Straße, sitzen neben ihnen im Unterricht oder sind mit ihnen im Internet verbunden. Auch verspricht er uns, dass wir im Gebet erfahren können, mit wem wir sprechen sollen. Es werden uns Namen und Gesichter in den Sinn kommen, selbst die notwendigen Worte für das Gespräch.
Mir gefällt auch, so sagt Andersen, die Geschichte von dem Jünger Andreas, der den Meister zunächst fragte, wo er wohne und die Antwort bekam, dass er mitkommen und sehen solle (Johannes 1:38f.; http://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes1). So können auch wir Einladungen aussprechen, die dazu führen dürften, dass unsere Gäste den Geist spüren und uns in dem frohen Bewusstsein verlassen, den Messias gefunden zu haben.
Elder Andersen erinnert uns daran, dass auch die Apostel zur Zeit Christi hätten zweifeln können, ob des Herrn globaler Missionsauftrag erfüllbar sei, doch gehorchten sie und hatten wunderbaren Erfolg. Gleiche Wunder erlebten die Missionare nach der Wiederherstellung der Kirche. Wunder folgen denen, die durch Glauben den Zweifel überwinden.
In Dortmund beginnen wir nun den dritten Abschnitt unseres 40 Tage Fastens für den Erfolg in der  Missiosarbeit. Möge der Vater im Himmel uns mit Begeisterung erfüllen und uns mit Wundern zum Wohl der Menschen und zum weiteren Aufbau seines Werkes in dieser Region segnen.
Anfang September ist Elder Allen nach Darmstadt versetzt worden.

Elder Weidmann
Er wurde durch Elder Weidmann ersetzt, der zuvor in Mainz sowie Bamberg diente und in Offenbach geboren wurde. Sein Vater, der Italiener war, ertrank bei einem Schiffsuntergang auf dem Mittelmeer, als sein Sohn drei Jahre alt war. Sein Stiefvater kam als Missionar aus der Schweiz. Nach der Mission heiratete er die Mutter von Elder Weidmann und holte beide nach Burgdorf/Schweiz. Das Ehepaar hat nun drei Söhne. Nach der Schulzeit lernte Elder Weidmann Bäcker und Konditor und arbeitete danach noch in einem Restaurant sowie einem Cateringunternehmen. Mit 21 Jahren entschloss er sich, auf Mission zu gehen. Er möchte damit seinen Eltern und den jüngeren Halbbrüdern zeigen, dass es wahr ist, einmal in die Gegenwart Gottes, einem Zustand nie endenden Glücks (siehe Mosia 2:41; http://www.lds.org/scriptures/bofm/mosiah/2?lang=deu), zurückkehren zu können. Dieser Zustand ist für alle Menschen guten Willens erreichbar, und dafür will er seinen Teil tun.
Elder Weidmann arbeitet jetzt mit Elder Jensen zusammen.
Elder Jensen(l) u. Elder Weidmann(r)

Montag, 16. September 2013

Erlösungswerkzeug

In der Urlaubszeit mit einem befreundeten Ehepaar und einem ihrer erwachsenen Pflegesöhne begannen wir den Tag mit einer Morgenandacht. Als Studienmaterial wählten wir die Ansprachen der Apostel auf der letzten Generalkonferenz. Für jede Ansprache fanden wir ein Bild, um uns den Hauptgedanken besser merken zu können. Eins dieser Bilder benutzte Apostel Nelson selbst in seiner Missionsansprache "Auf die Welle aufspringen". Weil sie eine Begeisterungswelle ist, haben wir sie für uns auf die "La Ola" im Stadion übertragen.
Die Ansprache von Apostel Christofferson "Erlösung" (http://www.lds.org/liahona/2013/05/redemption?lang=deu) behandelt als Kerngedanken das Erlösungswerk, für das man wie ein Handwerker entsprechendes Werkzeug braucht. Es ist hilfreich, sich die Kirche als Werkzeug vorzustellen. Viele Menschen, mit denen wir sprechen, behaupten, dass sie zwar an Gott, aber nicht an die Kirche glauben. Im vieten Glaubensartikel werden die ersten beiden Verordnungen Taufe durch Untertauchen und Konfirmation durch Händeauflegen genannt. Sind diese Elemente der Erlösung ohne bevollmächtigte Handwerker (= Priestertum) durchführbar? Der Apostel führt dann weiter aus:
"Nun geht es bei den wichtigsten Aspekten der Erlösung zwar um Umkehr und Vergebung, aber es gibt auch noch einen ganz wichtigen zeitlichen Aspekt. Von Jesus wissen wir, dass er umherzog und Gutes tat (siehe Apostelgeschichte 10:38), also die Kranken und Gebrechlichen heilte, den Hungrigen zu essen gab und einen vortrefflicheren Weg lehrte. ... Ebenso können auch wir, durch sein Priestertum und durch seine Gnade und den Einfluss des Heiligen Geistes, umherziehen und auf die erlösende Weise des Meisters Gutes tun.
Im Dienst des Gemeinwohls
Diese Art von Erlösungswerk zu verrichten bedeutet, Menschen bei ihren Schwierigkeiten zu helfen. Es bedeutet, den Armen und Schwachen ein Freund zu sein, Leiden zu lindern, Unrecht zu beheben, die Wahrheit zu verteidigen, die heranwachsende Generation zu stärken und für die Sicherheit und das Glück der Familie zu sorgen. Ein Großteil unseres Erlösungswerks in der Welt besteht darin, anderen zu helfen, dass sie Fortschritt machen und erreichen, was sie sich redlich erhofft und ersehnt haben." Kann dieses Werk ein Mensch allein auf sich gestellt tun? Er kann es sicher nicht. Christus gab uns deshalb das Werkzeug Kirche. (https://www.lds.org/topics/humanitarian-service/helping-hands?lang=deu)

Die Ansprache von Apostel Cook "Persönlicher Friede - der Lohn der Rechtschaffenheit" (http://www.lds.org/liahona/2013/05/personal-peace-the-reward-of-righteousness?lang=deu), die wir unter das Leitbild "Pfahl" stellten, kann die Notwendigkeit der Kirche als Werkzeug für die Gläubigen ergänzen.
Pfahlzentrum Dortmund
Er berichtet von der Familie seines Sohns, die 2001 in New York nahe dem
World Trade Center lebte, und sagte: "Bestürzt über das, was sie mit angesehen hatten, und voller Sorge, dass es weitere Angriffe geben könnte, kamen sie auf sichereres Gelände und schließlich zum Pfahlzentrum der Kirche im Lincoln Center durch. Als sie dort eintrafen, sahen sie, dass sich schon Dutzende anderer Mitglieder aus Manhattan dazu entschlossen hatten, sich im Pfahlzentrum zu versammeln. Sie riefen uns an, damit wir wussten, wo sie waren. Ich war erleichtert, dass sie in Sicherheit waren; ihr Aufenthaltsort überraschte mich indes nicht. In neuzeitlicher Offenbarung heißt es, dass die Pfähle Zions Schutz und Zuflucht bieten."
Gehen wir zu der Ansprache von Apostel Christofferson zurück, dann erfahren wir auch, dass von der Kirche durch ihre Pfähle und Gemeinden alle regionalen Hilfseinsätze organisiert und ausgeführt werden, zu denen ein Mensch allein auf sich gestellt nicht fähig wäre.


Sonntag, 25. August 2013

In eigener Sache

Bin jetzt bis zum 14. September im Urlaub. Habe bis dahin keinen Internetanschluss. Werde deshalb in dieser Zeit den Blog nicht bedienen können. Leider fehlt mir noch die Vertretung. Ich bitte um Verständnis. Melde mich dann wieder.

Sonntag, 18. August 2013

Talente entfalten

In unserer Sonntagsschulklasse besprachen wir heute das Thema "Wie wir unsere Talente entfalten" (http://www.lds.org/manual/gospel-principles/chapter-34-developing-our-talents?lang=deu). Unser Lehrer bat uns, über unsere eigenen Talente zu berichten. Ich antwortete ihm, dass mir das schwer falle, weil ich befürchte, mich dann selbst zu loben. Elder Kent meldete sich und half mir über diese Schwelle, indem er mein Talent zu gärtnern nannte.
Da konnte ich dann von meiner Kartoffelernte berichten, über die ich mich in diesem Jahr besonders freute. Unser Lehrer erwiderte, dass ihm das Gärtnern gar nicht läge, weil man so lange auf die Ernte warten müsse. Doch glaube er, dass jeder von uns zumindest ein Talent mitgebracht habe, das es nun gelte, hier auf der Erde zu entfalten. So hatten dann alle den Mut, sich zu einem Talent zu bekennen und sich auch in der Liste aufgeführter Talente wiederzufinden: zuverlässiger Führer, begabter Sprecher, begnadeter Sänger, vielseitiger Musikant, gekonnter Maler, sorgfältige Raumpflegerin, austrainierter Sportler, geschickter Handwerker, geduldiger Zuhörer, fröhlicher Optimist, verständnisvoller Lehrer und erweckter Seher. Mich bewegte wie nie zuvor der Gedanke, dass wir unser wirkliches Talent aus dem Vorherdasein mitgebracht haben oder dass es nach dem Volksmund uns gleichsam in die Wiege gelegt wurde. Ein feinsinniges Gedicht (Mehr als nur ein Traum) und ein weiterführender Prosatext (Hinter dem Schleier des Vergessens) von Petra Pauls erhielt ich wie zufällig gerade heute und bedanke mich dafür sehr herzlich.

In der Entfaltung der Talente liegt die Herausforderung unseres irdischen Lebens: 1. uns selbst einschätzen lernen, 2. stets Zeit für und Bemühen um sie aufbringen, 3. an uns als talentierte Kinder Gottes glauben lernen, 4. im Unterricht Grundfertigkeiten erlernen, 5. Bereitschaft zu Mühe und Arbeit beweisen  sowie 6. an eigenen Talenten teilhaben lassen. Die Herausforderung wird umso größer als wir die Fähigkeit gläubiger Menschen erkennen, trotz aller Schwächen tatsächlich Talent und damit Tatkraft zu entwickeln.
Da heißt es ausharren oder beharrlich ein Ziel verfolgen. Letzlich gipfelt die religiöse Bedeutung dieser unserer Lebensaufgabe in dem Wissen, dass wir unsere Talente treuhänderisch zu verwalten und für sie einmal Rechenschaft abzulegen haben.
In diesem Geiste laden wir am 1. September zu einem Abend der Missionare ein. Dort werden sie ihre besonderen Talente vorstellen. Auch wird Gelegenheit zur Besichtigung des Gemeindehauses bestehen, das schon durch sein Raumangebot und seine -ausstattung zeigt, wie die Kirche versucht, die Talente ihrer Mitglieder zu fördern.

Developing Talents
In our Sunday school class, we discussed the subject, „Developing Talents.“ Our teacher asked us to explain talents that we feel we have developed. I told him, that that would be hard for me, because I don't like to praise myself. Elder Kent then cut in and helped me out with this problem by explaining to the class that I am a talented gardener.
I was then able to report on my large potato crop that was especially fruitful this year. Our teacher confessed, that he is no gifted gardener, because he hasn't the patience to wait for the harvest. Despite his lack of a green thumb, he believes that every one of us was blessed with at least one talent that we need to develop here on the Earth. Then everyone in the class took the courage to confess their talents and found themselves on the list of the especially talented: dependable leader, gifted speaker, graced singer, versatile musician, skilled artist, careful cleaner, trained athlete, deft hand-worker, patient listener, happy optimist, unterstanding teacher, and awakened seer. The thought that we have brought our talents with us from the pre-mortal life or that they were „placed in our cradles,“ as the saying goes, really moved me. I conicidentally recieved a thought-provoking poem (More than just a Dream) and an interesting book (Behind the Veil of Forgetfulness) from Petra Pauls, for which I am very grateful.The challenge of our earthly life lies the deveopment of talents. To deveop talents we must: 1. learn to asses ourselves, 2. give consistent time and effort, 3. learn to believe ourselves as talented children of God, 4. learn basic skills, 5. practice, and 6. share our talents. The challenge is all the greater when we recognize the ability of faithful people to develop talents despite all their weaknesses, and thereby develop discipline and grit.That is what endurance is: tenaciously pursuing a goal.  The religious meaning of this, our life's journey, is ultimately culminated into the knowledge, that we must handle our talents with accountability.
In this spirit, we invite everyone to "An Evening with the Missionaries" on September 1st.  There, they will introduce their special talents.  Also, there will be the opportunitz to take a tour of our church building, which shows how the church continues to encourage the members to develop their talents.

Sonntag, 11. August 2013

Fürchte dich nicht

Sisters Teusch &. Lehman
Die Missionarinnen kamen am Samstag zu uns nach Hause. Sr. Lehman leitete das Gespräch mit einem geistigen Gedanken zu Jesaja 41:10 ein: "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir."(http://www.bibleserver.com/text/EU/Jesaja41) Sie fühle sich noch unsicher, weil es ihr noch schwer falle, deutsch zu sprechen. Doch werde sie durch dieses Jesajawort getröstet und mache die Erfahrung, dass es ihr in wichtigen Momenten immer gelinge, sich verständlich auszudrücken. Sr. Teusch berichtete ergänzend dazu, dass sie bei einem Bekehrungsgespräch den Eindruck hatte, der Untersucherin die Taufaufforderung zu geben. Doch hielt sie eine Befürchtung zurück, damit vielleicht ihre Gesprächspartnerin zu erschrecken. Da erinnerte sie sich, einen Leseauftrag erteilt zu haben und bat die Untersucherin, über Gefühle beim Lesen zu berichten. Diese gab daraufhin ein starkes Zeugnis von der Wahrheit des Gelesenen und schuf so selbst die Voraussetzung dafür, anschließend über die Taufe zu sprechen.
Auch wir Mitglieder kennen solche Befürchtungen, unseren Mitmenschen mit Glaubensgesprächen zu nahe zu treten und deshalb vermeiden wir solche Gespräche lieber. Das Jesajawort sagt uns in seinem Zusammenhang aber, dass wir uns nicht fürchten brauchen, jederzeit zu unserem Glauben zu stehen. Wie segensreich es sich auswirkt, wenn solche Befürchtungen überwunden werden, zeigt uns Apostel Nelson an der Bekehrungsgeschichte von Schwester Marriott, die er auf der weltweit übertragenen Führerschaftsversammlung vorstellte(https://www.lds.org/training/wwlt/2013/hastening/special-broadcast?lang=deu#media=12653826429778492350-deu). An selber Stelle erklärt er auch, dass die Missionsaufgabe eine Rettungsaufgabe ist. Ersthelfer können sicher darüber berichten, welche Hemmungen bei Rettungseinsätzen immer wieder auftreten. Letztlich können wir, soweit wir Bekehrte sind, an unserer eigenen Bekehrungsgeschichte ablesen, wie, wo und wann uns Befürchtungen hemmten. Wie froh und dankbar sind wir daher, dass wir selber, aber auch diejenigen, die an unserer Bekehrung mitwirkten, sie überwunden haben.

Montag, 5. August 2013

Zum Handeln bewegen

In der letzten Woche erhielt ich per E-Mail einen Bericht von Elder Beus aus Japan, der dort gemeinsam mit seiner Frau eine zweite Vollzeitmission erfüllt, nachdem sie schon zuvor in Dortmund das Zentrum für junge Erwachsenene 18 Monate geleitet hatten. Er schreibt: "Das Konzept der Mitglieder-Missionsarbeit wird hier in Japan erfolgreich praktiziert. (Missions-)präsident Gustafson hat die Missionare gebeten, nicht mit ihren Mitarbeitern zusammen in den Sonntagsversammlungen zu sitzen, sondern sich stattdessen unter die Gemeinde zu mischen, um alle, selbst die Kinder, mit Namen kennenzulernen. Am letzten Sonntag kamen fünf Untersucher zur Kirche und zu jedem gesellte sich die ganze Zeit über ein Mitglied. Die Missionare führen fast nie Diskussionen mit Untersuchern ohne Mitgliederbeteiligung durch. Daraus folgt, dass Mitglieder sich immer öfter als Partner  im Missionsteam sehen. Früher fragten sich die Mitglieder, wie sie den Missionaren helfen können (was natürlich auch gut ist), aber heute sprechen sie immer öfter davon, wie die Missionare ihnen helfen können (was besser ist)."
Damit erfüllen sich die Erwartungen von Präsident Monson, der uns alle zum Handeln auffordert. Er schreibt: "Der Herr erwartet, dass wir denken. Er erwartet, dass wir handeln. Er erwartet, dass wir arbeiten, Er erwartet unser Zeugnis. Er erwartet unsere Hingabe." (https://www.lds.org/training/wwlt/2013/hastening/special-broadcast?lang=deu) Uns gelingt das sicher noch nicht so wie in Japan. Ist das ein Mentalitäts- oder nur eine Organisationsfrage? In jedem Falle wollen wir uns bewusst machen, wie wichtig es für alle Menschen um uns herum ist, dass wir Zeugnis von der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi ablegen. Das wurde auch gestern in der Zeugnisversammlung deutlich, als eine Untersucherin aufstand und darüber berichtete, wie der Flyer von der Proklamation zur Familie (http://www.lds.org/topics/family-proclamation?lang=deu) auf sie gewirkt habe. Sie stelle fest, dass es heute sehr viele Menschen wie sie gäbe, die aus zerrütteten Familienverhältnissen stammen. Solch einen Flyer zu lesen, wäre für sie wie eine Offenbarung gewesen. Sie meine sogar, dass die Kirche Werbeflächen in der Stadt anmieten sollte, um diese Proklamation bekannter zu machen.
Die Kirchenführer möchten allerdings alle Mitglieder anregen, die frohe Botschaft von der Wiederherstellung direkt weiter zu geben und ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.
Wie das organisatorisch gelöst werden kann, zeigt uns Apostel Anderson in dem Video der weltweit übertragenen Führerschaftsversammlung (https://www.lds.org/training/wwlt/2013/hastening/special-broadcast?lang=deu#media=54241364253548619480-deu) an drei verschiedenen Beispielen auf.
Im ersten war es Schwester James, die sich bereit fand, die weniger aktive Schwester Cane zu besuchen und einzuladen, wieder aktiv am Gemeindeleben teilznehmen. Die beiden Schwestern freundeten sich an, was bewirkte, dass sich Schwester Cane wieder wohl in der Gemeinde fühlte. Das führte schließlich auch dazu, dass ihr Ehepartner, der kein Mitglied war, sich der Kirche anschloss.
Im zweiten war es Pfahlpräsidenten Patrick, der gemeinsam mit seiner Frau viele ihrer Bekannten zur Taufe ihrer Tochter einlud. Zwar bewirkte diese Einladung nicht unmittelbar etwas, doch seinem Beispiel folgte Schwester Palmer, die durch ihren Sohn Einladungen zu seiner Taufe und zur anschließenden Geburtstagsfeier an Nachbarn verteilte. Diese Einladung berührte Schwester Adams, die schon 10 Jahre nicht mehr am Gemeindeleben teilgenommen hatte, und führte auch ihren Ehemann Derrick und Sohn Brendon in die Kirche.
Im dritten Beispiel überlegte ein Bischof, wie er die Situation in seiner Gemeinde verändern konnte, in der schon länger keine Taufe stattgefunden hatte. Er kam zu dem Schluss, einen wöchentlichen Tag der Besuche einzuführen, an dem er und seine Ratgeber sowie später auch die anderen Führungsbeamten der Gemeinde ihnen noch unbekannte Mitglieder besuchten. So ergab sich ein Wandel im Denken der Mitglieder. Die einen wandten sich mehr ihren Mitgeschwistern zu, die anderen fühlten sich wieder willkommen und kehrten in die Gemeinde zurück. Alle gemeinsam begannen dann, sich aktiv an der Missionsarbeit zu beteiligen.
Wir wollen aus diesen Beispielen lernen und unser Dortmunder Gemeindeleben weiter so gestalten, dass wir Missionsarbeit immer häufiger inspirierend erfahren und uns durch sie als Geschwister noch wohler fühlen.