Sonntag, 26. Oktober 2014

Zeitumstellung/Als GML entlassen

Die heutige Zeitumstellung hat viel mit dem gewünschten Tageslicht aber auch mit dem natürlichen Wandel zu tun. Im übertragenen Sinn ist das Licht, das wir aussenden, auch für unsere Mitmenschen sehr bedeutsam. Dazu erhielt ich von Dona Heßling aus Münster (sie ist von Geburt her Amerikanerin) in der vorigen Woche folgende Zuschrift:
 
Lasst euer Licht scheinen!   (25 Oktober 2014)
Jeder von uns hat Probleme und Schwierigkeiten.  Unser Licht ist schwach geworden, aber trotzdem gehen wir am Tag des Herrn – trotz unserer Sorgen – in die Kirche.  Wenn wir dort ankommen, werden wir von Mitgliedern mit sorgenreichen schwachen Lichtern empfangen.  Komisch nach einer Weile vergessen wir unsere Sorgen und werden froh, denn die vielen kleinen Lichter werden groß und größer, bis wir diejenigen Sorgen, die uns vorhin so beladen haben, nicht mehr haben und wir sind froh und unser Licht ist größer geworden. Alle teilen ihr kleines Licht mit anderen und sie werden tatsächlich größer!
Alle haben ihre Sorgen vergessen;  sie sind verschwunden! Das passiert allen und am Ende gehen wir mit unserem größeren Licht nach hause, fühlen uns leichter und haben mehr Kraft und Begeisterung; wir können buchstäblich Bäume ausreißen! Das inspiriert uns wieder zur Kirche zu gehen.
Was ist passiert?  In der Einsamkeit konzentrieren wir uns auf unsere Probleme und unser Licht wird immer kleiner.  Wir beneiden das große Licht der anderen, aber auch sie müssen um ihr Licht kämpfen.                                                                                                                                   

2 Kerzen mit kleinem Licht    werden zu       3 Kerzen mit großem Licht

   J   à J    


„Lasst Eurer Licht so scheinen, um den Vater zu verherrlichen!“

Wie können wir unser Licht größer scheinen lassen?
-       Die Sonntagschulantworten:  Schriften lesen, beten, fasten, zur Kirche gehen.
-       Uns selbst vergessen und unseren Nächsten dienen.
-   Ein Lied singen.  Positiv denken!
-   Die Gebote halten! 

-       Unser Licht mit anderen teilen und es wird immer größer!
-       Haben wir eine größere Einsicht von der Ewigkeit und Gottes gewaltigem Plan.

Dann sind wir zu groß für:             
     -  Traurigkeit
     -  Egoismus
     -  Selbstmitleid
     -  Satans Versuchungen

„Mein Licht ist nur schwach und klein, doch ist´s wie ein Gebet, 
und leuchet wie die Sonne hell. . .“   (altes PV-Gesangbuch S.18)

p.s. leider konnte ich die Bilder der Kerzen nicht mit abbilden. 

Heute verabschiede ich mich als Gemeindemissionsleiter (GML) und Blogautor. Der Wechsel in einer Berufung ist in der Kirche ein normaler Vorgang. Mit der Berufung ist auch die Entlassung nach einer in der Regel zwei- bis dreijährigen Amtszeit verbunden. Meinem Nachfolger im Amt bleibt es überlassen, diesen Blog fortzuführen oder nicht. Mir hat es jedenfalls geholfen, das in der Berufung Erlebte zu dokumentieren und immer wieder zu reflektieren sowie die Kontakte mit vielen der etwa 50 Missionare und Missionarinnen aufrecht zu erhalten, die ich während dieser Zeit in Dortmund betreut habe, auch wenn sie nun schon längst wieder zu Hause sind. 93 Blogbeiträge sind es geworden, die insgesamt etwa 14 500 mal geöffnet wurden. So erreichte jeder Blogeintrag etwa 150 Interessenten nahezu weltweit. Die meisten Leser(-innen) kommen natürlich aus Deutschland, dann aus den USA, Russland, Österreich und der Schweiz. Allen sage ich tschüss und gebe ihnen Zeugnis von der Wahrheit des wiederhergestellten Evangeliums und der Kirche, in der es gelehrt und gelebt wird. 1830 hatte sie 6 Gründungsväter, als ich 1962 getauft wurde, gehörten der Kirche bereits 2,6  und 50 Jahre später schon 15 Millionen Mitglieder an. Wie ich gestern las, wird angnommen, dass die Mitgliederzahl in 50 Jahren auf 300 Millionen welweit steigen könnte. Dort heißt es: "Der Mormonismus ist eine sehr zeitgemäße, diesseitige Religion mit einer einzigartigen Lehre zu Vorherdasein und zukünftigem Leben ... Mormonen glauben, dass die Familie für ewig Bestand haben kann und vollzieht in Tempeln der Kirche Siegelungen für Zeit - das heißt für diese Welt - und für die Ewigkeit - das heißt für die zukünftige Welt." (lds news, 27. Jahrgang, Nr. 85). Der gute Einfluss der Kirche auf mein Leben und das meiner Familie ist nicht hoch genug einzuschätzen. So bin ich gewiss, mit meinen Lieben auch weterhin viel Freude in ihr zu finden. -
Allen danke ich, die meine Beiträge interessiert verfolgt und damit mich motiviert haben,  über das mit den Missionaren Erlebte nachzudenken und darüber regelmäßig zu berichten.


Sonntag, 19. Oktober 2014

Inneren Frieden finden

Dieses Wochenende war Pfahlkonferenz, die ganz im Zeichen des Missionauftrags stand, den wir als Mitglieder und auch als Kirche insgesamt haben. Ihr ist verheißen, dass das Evangelium vor dem zweiten Kommen Christi die ganze Erde füllen werde. Wo befinden wir uns in dieser Entwicklung als Pfahl, den 11 Gemeinden zwischen Münster im Norden und Siegen im Süden sowie Paderborn im Osten und Mülheim im Westen?
Am Samstag Abend sprach mich das Zeugnis eines neuen Mitglieds besonders an, der genauso wie ich als junger Erwachsener zur Kirche fand. Er hatte sie als Austauschschüler in den USA  kennengelernt, sich dann aber wieder von ihr distanziert, weil er sich nicht vorstellen konnte, Gebote wie das Wort der Weisheit und die Sabbatheiligung befolgen zu können. Innerlich ließ ihn die Botschaft von dem wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi jedoch nicht wieder los. Durch eigenartig erscheinende Zufälle bekam er, nach Deutschland zurückgekehrt, mehrfach wieder Kontakt zu den Missionaren, die ihm letztlich nur sagen konnten, dass er beten müsse, um die Wahrheit der Botschaft zu erfahren. Diese Erfahrung machte er nach nächtlichem Gebet am frühen Morgen, als ihn ein bisher nicht gekannter innerer Friede erfüllte. Dieser motivierte ihn, die Missionare anzurufen und einen Tauftermin mit ihnen zu vereinbaren. Jetzt gehe er gerne jeden Sonntag im Anzug mit weißem Hemd und Krawatte zur Kirche, begrüße die Mitglieder per Handschlag und pflege Umgang in einem Freundeskreis, der es ihm leicht mache, nach dem Wort der Weisheit und dem Gesetz der Reinheit zu leben. Zur Veranschaulichung eines solchen Bekehrungsprozesses verlinke ich hier mit einem Videospot aus der Reihe "Ich bin ein Mormone": http://www.mormon.org/deu/valentin.
Am Sonntag berührten mich die kurzen Videobotschaften der 11 Misssionar-e/-innen, die zur Zeit von unserem Pfahl aus auf Mission berufen sind, weltweit von Schottland im Norden bis Australien im Süden sowie von der nahen alpenländischen Mission bis zur fernen Tempelplatzmission in Salt Lake City. Dazu passte die Geschichte des Missionspräsidenten Stoddard (http://www.presse-mormonen.de/artikel/neue-missionspraesidenten-2014), dem Gastsprecher auf der Konferenz, der von einem Missionar berichtete, der über seine Berufung auf Mission ins Spanisch sprechende Kolumbien verwundert war, weil er lieber nach Japan gegangen wäre, da er fließend Japanisch sprechen konnte. Dieser Wunsch wirkte wie eine Blockade, die es ihm unmöglich machte, Spanisch zu lernen. So ließ er noch von der Missionarsschule aus beim Missionskomittee anfragen, ob diese Berufung ein Versehen sei. Ihm wurde bestätigt, dass alles seine Richtigkeit habe. Als er seine Sprachschwierigkeiten nicht überwinden konnte, fragte er nochmals zurück. Diese Anfrage wurde an den Propheten weitergeleitet. Auch der bestätigte seine Berufung nach Kolumbien. Bis zum Ende seiner Mission blieb ihm die spanische Sprache fremd. Dann geschah etwas, was die Richtigkeit seiner Berufung nach Kolumbien bestätigte. Er wurde von einem Japaner angesprochen, der ihm den Kontakt zu einer Gruppe von 48 Landsleuten vermittelte, die er nur Japanisch belehren konnte. Alle Gruppenmitglieder wurden bekehrt und ließen sich taufen. Auf der Taufversammlung wurde er gebeten, sein Zeugnis in ein Buch Mormon zu schreiben. In ihm fand er ein weiteres Zeugnis, das sein Vater  auf der Misson in Japan vor dreißig Jahren dem Kontaktmann ins Buch geschrieben und überreicht hatte. Das war sicherlich kein Zufall sondern eine prophetische Fügung und brachte Frieden durch Aussöhnung mit der Missionsberufung nach Kolumbien ins Herz.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Tempelbesuch

Nach dem Konferenzwochenende beteiligten sich meine Frau und ich an der Tempelwoche des Pfahles Dortmund in Friedrichsdorf. Zu den beiden Themenschwerpunkten Glaube und Familie der Generalkonferenz trage ich hier den Hinweis auf Apostel L. Tom Perry´s Ansprache nach, die sich mit dem Aufbau ewiger Familien zur Erlangung dauerhaften Friedens befasste (https://www.lds.org/general-conference/watch/2014/10?lang=deu&vid=3821424169001&cid=11). War es der russische Literaturnobelpreislträger Alexander Solschenizyn, der darauf hinwies, dass neben den Menschenrechten auch entsprechende Pflichten stehen? Ein Tempelbesuch schärft jedenfalls unser Bewusstsein, solche Pflichten in unseren Familien auszuüben, weil wir uns im Verhältnis sowohl von Mann und Frau als auch von Eltern und Kinder als gleichberechtigte Geschöpfe Gottes erkennen. Tempelpräsident Robert Koch (http://www.presse-mormonen.de/artikel/robert-koch-tempelpraesident) erinnerte in einer abendlichen Zusammenkunft an Ausführungen von Apostel M. Russel Ballard auf der Priestertums-Führerschafts-Versammlung in Offenbach am 13. Sep. 2014, der dort daran erinnerte, dass die Stützung der Familie im Mittelpunkt der kirchlichen Aufgabe steht, um Gottes Werk und Herrlichkeit, d.h. die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen, zustande zu bringen (siehe KP, Mose 1:39; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/1?lang=deu). Also dient diesem Auftrag auch und besonders der Tempel. Mit Elder Donald L. Hallstrom, einem Mitglied der Siebziger-Präsidentschaft, der auch auf der oben genannten Führerschafts-Versammlung sprach, fragte der Tempelpräsident, ob wir nach einem Tempelbesuch uns genau so verhalten können wie zuvor. Wir sollten uns motiviert fühlen, bewusster so zu handeln, dass möglichst die Entscheidungsfreiheit der Menschen, mit denen wir es zu tun haben, beachtet wird. Er gab uns ein Beispiel, wie er es gemeinsam mit seiner Frau schaffte, regelmäßig am Montag den Familienabend durchzuführen. Sie haben nicht ihre Autorität als Eltern ausgespielt, sondern mit Gesang die Kinder eingeladen teilzunehmen. Nach und nach sind dann alle gekommen, haben gemeinsam gesungen und dann den Abend zusammen gestaltet.
Mit uns im Tempel war auch unser Sohn Andreas, der uns half, heilige Handlungen für verstorbene Familienmitglieder durchzuführen. Seine beiden Töchter Lea und Marie nahmen gleichzeitig an der Jugend-Tempelfahrt des Pfahles teil, sodass wir auch als größere Familie im Tempel zusammentrafen und darüber sehr glücklich waren. -
Täufling Marian Pelc mit den Elders James (r) und Miller (l)
Am Samstag waren wir dann rechtzeitig zurück in Dortmund, um an der Taufversammlung für Marian Pelc teilzunehmen, dessen Frau Krystyna schon ein Jahr früher Mitglied wurde. Vielleicht kann ich in der nächsten Woche über dieses Ehepaar genauso wie über das Ehepaar Krienke berichten, das sich am Sonntag von der Gemeinde verabschiedete, weil es in den Großraum München zieht, wo ihre beiden Töchter leben.
p.s. Auch dieser Beitrag bleibt unbebildert, weil ein technischer Fehler bei der Übertragung von der Kamera zum PC noch nicht beseitigt ist.

Montag, 6. Oktober 2014

Konferenzwochenende

Eine Ankündigung aus Innsbruck gefält mir, die ich im Fb las: "So wie ihre römisch-katholischen Glaubensbrüder und -schwestern dieses Wochenende mit Spannung nach Rom blicken, wo die Bischofssynode mit Themenschwerpunkt Ehe und Familie beginnen wird, so blicken auch die Heilige der Letzten Tage (Mormonen) mit Spannung nach Salt-Lake City (USA), wo die 184. Herbst-Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit dem Themenschwerpunkt Glaube und Familie abgehalten werden wird. Die Bischofssynode in Rom untersteht direkt der Autorität des 77-jährigen Papstes Franziskus und der Konfernz in SLC wird der 87-jährige Prophet der Mormonen, Thomas S Monson, vorstehen."
Eine Besondeheit in der ersten Konferenzversammlung war die Botschaft des chinesischen Siebzigers Chi Hong (Sam) Wong in seiner Muttersprache. Darin legte er seine Gedanken über die Heilung eines Gelähmten dar (Markus 2:1-5;http://www.bibleserver.com/text/EU/Markus2) Er sprach darüber, wer die vier heute sein könnten, die den Gelähmten zu Christus trugen. Er dachte dabei an die Situation in unseren Gemeinden und mutmaßte, dass es ein Heimlehrpaar (jüngerer und älterer Priestertumsträger) gemeinsam mit einem Vollzeitmissionar und einer Besuchslehrerin (aus der Frauenhilfsvereinigung) sein könnten. Dabei bekannte Elder Wong, dass seine Aufmerksamkeit bei der Vorbereitung seiner Ansprache erstmals auf die Stelle im Bericht gelenkt wurde, in der es heißt: "Als Jesus ihren Glauben sah ..." So segensreich kann gemeinsamer Glaube wirken. -
Da dachte ich an meine Besprechung am letzten Donnerstag mit den Missionaren unserer Gemeinde, die wir mit der Schriftstelle einleiteten, die das 2. Kapitel der Lehre und Bündnisse bildet und den Endversen in Alten Testament (Maleachi 3:23-24; ) entspricht: "Bevor aber der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare Tag, seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija. Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen und das Land dem Untergang weihen muss." Hatte ich diese Schriftstelle bisher eher als Grundlage für den genealogischen Auftrag gesehen, so wurde mir diesmal bewusst, dass sie vergangene, gegenwärtige und zuküftige Generationen umfasst und von daher auch den missionarischen Auftrag der Kirche begründet, die Menschheit vor dem drohenden Untergang zu warnen, wenn sie nicht bereit ist umzukehren.


Sonntag, 28. September 2014

Ewige Familie

Heute gestalteten die Kinder der Gemeinde, die Primarvereinigung, das Programm in der Abendmahlversammlung. An ihrem Anfang stand die Kindersegnung von Tim Villwock, zu der zusätzlich viele Gäste der Familie in die Gemeinde gekommen waren.
Kollage der Kinder zum Thema der Darbietung
Die Darbietung sollte mit Liedern, Lesungen und Sprechgesang sowie im Rollenspiel darstellen, was die Kinder in ihren einzelnen Klassen während des Jahres unter dem Motto: "Der Vater im Himmel hat einen Weg bereitet, wie ich in seine Gegenwart zurückkehren kann" gelernt haben. Neben der Erkenntnis vom Erlösungsplan, in dessen Mittelpunkt das Sühnopfer Christi steht, sehen wir die Familie als wesentliche Hilfe auf diesem Weg. Die Kinder lernten und trugen Antworten vor auf die Fragen: Woher wir kommen, warum wir auf der Erde sind und wohin wir einmal gehen.
Woher kommen wir? ... aus dem Vorherdasein, in dem wir als Geistkinder unserer himmlischen Eltern lebten. Wir nahmen dort am Rat im Himmel teil, erfuhren von Entwicklungsplänen und entschieden uns frei für den Weg Christi, der uns mit dem Ziel auf die Erde bringen sollte, geläutert wieder in die Gegenwart Gottes zurückzukehren.
Warum sind wir auf der Erde? ... um als Geistkinder Körper zu erhalten, in denen wir zum Beispiel lernen können, mit den Augen zu sehen, den Ohren zu hören, dem Mund zu schmecken, den Beinen zu laufen, den Händen zu helfen, den Knien zu beten, dem Herzen zu lieben und dem Kopf zu denken. Dabei sind die Eltern uns wichtige Vorbilder und wir Kinder sind gut beraten, folgsam zu sein. All das Lernen würde aber nicht ausreichen, wenn wir nicht die Kirche mit ihrem Priestertum hätten, das zu uns stärkenden heiligen Handlungenm wie der Kindersegnung, bevollmächtigt ist.
Wohin gehen wir? ... zurück in unsere himmlische Heimat, wo wir als glückliche Familien ewiges Leben ererben können. Das ist den Trägern des Priestertums, die den Menschen dienen sollen, verheißen: "Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein" (Matthäus 18:18; http://www.bibleserver.com/text/LUT/Matth%C3%A4us18).Zu solchen Heiligen Handlungen zählen vor allen die Tempelverordnungen, die ganz auf den Bestand ewiger Familien zielen und Familienforschung voraussetzen.
Das Glück in den Familien stellt sich aber nicht automatisch ein. Von dem Sprechchor, den alle Kinder bildeten, hörten wir: "Meine Familie wird gesegnet, wenn wir das Evangelium leben."
Ein Junge las den 13. Glaubensartikel vor, der uns sagen soll, was es heißt, das Evangelium zu leben (https://www.lds.org/scriptures/pgp/a-of-f/1?lang=deu). Auch der an jedem Montag empfohlene Heimabend, das gemeinsame Gebet und Schriftstudium sowie Besuch der Kirche am Sonntag tragen dazu bei. Aus der Proklamation zur Familie hörten wir von einem Mädchen: "Erfolgreiche ... Familien gründen und sichern ihren Besdtand auf den Prinzipien Glaube, Gebet, Umkehr, Vergebungsbereitschaft, gegenseitige Achtung, Liebe, Mitgefühl, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung" (https://www.lds.org/topics/family-proclamation?lang=deu). Im Rollengespräch einer Klasse hörten wir dann von einer kürzlich durchgeführten Aktivität für die Kinder und ihre ganzen Familien. Für jedes Prinzip, das in der Proklamation genannt wird, gab es eine Lernstation. Beim Glauben konnte man Samenkörner in Blumentopferde legen, beim Beten Erfahrung mit einem Dosentelefon machen, beim Üben von Umkehr auf einem Brett balancieren, beim Vergeben Seifenblasen platzen lassen, bei gegenseitiger Achtung Anstandsregeln auf die Wandtafel schreiben, bei Liebe etwas malen, was einem sehr gut gefällt, beim Mitgefühl Fühlboxen, um Gegenstände zu ertasten, auch glitschige Spaghetti, bei Arbeit die Bastelanleitung für eine Drehscheibe zur Aufgabenverteilung sowie bei der Freizeit mit einem Bilderrahmen etwas Schönes hervorheben.
Zum Schluss sang die Gemeinde gemeinsam mit den Kindern aus dem Gesangbuch: "Meine Familie liebe ich, sie bedeutet viel für mich; ich will in alle Ewigkeit mit ihr zusammensein ..."
Die PV-Kinder bei ihrer Darbietung

Missionarisch erlebten wir ein Wunder. Eine junge Frau, die mit ihrer Mutter zum ersten Mal die Gemeinde besuchte, kam am Abend mit dem Wunsch wieder, im Chor mitzusingen, der für die Pfahlkonferenz üben wollte. Wir sind unseren Kindern, ihren Lehrer(inne)n und der PV-Leitung für das anrührende Geschenk dankbar, das sie uns mit ihrer Darbietung machten.








Samstag, 20. September 2014

Ich will hingehen ...

Vor 10 Tagen ersetzten beim Austausch die Elders James und Sprunt die Elders Walker und Brant. Hinzu kamen anstatt der Sisters Eden und Miller, die uns schon beim vorhergehenden  Austausch verlassen hatten, die Elders Kitchen und Standring.
Elder Sprunt (l) u. Elder Ellis (r)
Zuerst sprach ich mit Elder Sprunt, der eben diese Schriftstelle zu seinem Leitgedanken gemacht hat, die wir in der Überschrift angedeutet finden (1. Nephi 3:7;https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu). Er ist ältester von sechs Brüdern und kommt aus South Jordan, Utah, USA. Sein Vater, ein Immobilienmakler, war hier auch schon Missionar. Seine Mutter bewundert er als Engel mit der Begabung, in einem reinen Männerhaushalt Mutter zu sein. Einen Teil des Geldes für seine Mission verdiente er sich bei seinem Bischof, der selbständiger Elektriker ist, doch zuvor hatte er überhaupt nicht den Wunsch, eine Mission zu erfüllen. Der gute Kontakt zu seinen Eltern ließ ihn aber auf ihren Rat hören, in den Schriften zu lesen und um geistige Antworten zu beten. Diese stellten sich aber erst dann ein, als er merkte, dass man selbst einen brennenden Wunsch nach solchen Antworten entwickeln muss, um wirklich zu dem Entschluss inspiriert zu werden, der auch Nephi dazu brachte, hinzugehen und das zu tun, was der Herr geboten hat. Elder Sprant freut sich, dass er nach Dortmund kommen durfte, denn sein Herz schlägt für den Fußball, den er später selbst auch professionell kicken möchte.
Elders James (l) und Miller (r)
Elder James, mit Elder Miller neuer Zonenleiter, stammt aus Logan, Utah, USA. Er hat drei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Seine Oma väterlicherseits ist eine geborene Kiesel und stammt aus der Tübinger Gegend. Seine Mutter hat strenggläubig katholische Vorfahren aus Schweden, was ziemlich ungewöhnlich ist, aber dazu führte, dass Elder James sich schon früh für Religion interessierte und in seiner Heimatstadt mehrere andere Konfessionen kennenlernte. Ihm wurde dabei bewusst, welch ein Schatz das Buch Mormon beinhaltet, indem es ihn zum Evangelium der Urkirche zurückführte und ihn mit Nephi, der das Erbe Lehis übernahm, sagen lässt: "Denn meine Seele erfreut sich an den Schriften, und mein Herz sinnt über sie nach" (2. Nephi 4:15; https://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/4?lang=deu).
Für Elder James ist Dortmund schon die 5. Station seiner Mission. Wenn er nach Hause zurückkehrt, wird er weiter Wirtschaftwissenschaft studieren, um sein späteres Berufsziel Banker zu erreichen.
Elder Kitchen (l) u. Elder Standring (r)
Ein ganz neues Missionarspaar, die nun die Wohnung der Sisters übernommen haben, bilden die Elders Kitchen und Standring. Elder Kitchen stammt aus Provo, Utah, USA und ist der dritte in einer vierköpfigen, männlich und weiblich gleich besetzten Geschwisterreihe. Er spricht bewundernd von seiner glaubensstarken Mutter, die in schwieriger Zeit die Familie wirtschaftlich versorgen musste und dabei ganz dem Herrn vertraute, indem sie den Zehnten zahlte. Er spricht aber auch von seiner guten Freundin, die in ihm das Zeugnis von der Wahrheit des Buches Mormon aufbaute und ihn damit gleichzeitig zur Mission motivierte, indem sie ihn nicht nur aufforderte, es zu lesen und darüber zu beten, sondern ihn drei Monate lang täglich anrief, um zu sehen, ob er auch sein ihr gegebenes Versprechen einhielt, darin zu lesen. Das ist wahrhaft pionierhaftes Verhalten zweier Frauen, deren Vorfahren einmal aus Glaubensgründen bereit waren, mit dem Handkarren die zivilisierte Welt hinter sich zu lassen und unter unsäglichen Entbehrungen in das unwirtliche Salzseetal zu ziehen. Eine außergewöhnliche Schriftstelle zeugt von seiner Lebensreife und wird ihn nicht nur durch seine Mission, sondern auch weiter durch sein Leben leiten: "Siehe, die Schriften liegen vor euch; wenn ihr sie verdreht, so wird dies zu eurer eigenen Vernichtung sein" (Alma 13:20; https://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/13?lang=deu). Nach seiner Mission will Elder Kitchen Medizin studieren und wie sein Großvater Zahnarzt werden.
Zuletzt interviewte ich Elder Standring, dem man unschwer seine mexikanischen Wurzeln ansieht.
Er stammt aus Crescent City, Californien, USA und ist der fünfte in einer siebenköpfigen Geschwisterreihe. Seine vier älteren Brüder waren alle schon auf Mission. Sie dienten in Texas, Potugal, Montana und Guatemala. So war es für ihn selbstverständlich, auch auf Mission zu gehen, aber dass er gerade nach Deutschland kommen sollte, ist doch mit einer wunderbaren Begebenheit verbunden. Er hatte davon geträumt. Sein Vater sagte ihm aber, dass er nicht an die Erfüllung solcher Träume glauben könne, weil ein früherer Mitarbeiter auf Mission ihm von einem ähnlichen Traum erzählt hätte und er ihm auch nicht glauben wollte. Elder Standring blieb aber bei seiner im Traum entstandenen Überzeugung und belegte sofort einen Deutschkurs. Dann kam die Missionsberufung nach Deutschland und Vater war nun auch von der Ehrlichkeit seines früherer Mitarbeiters überzeugt. So speist sich für ihn die Mission aus der Glaubensgewissheit,  die Herzen von Menschen mit der Macht des Heiligen Geistes zu erreichen (2. Nephi 33:1; https://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/33?lang=deu). Elder Standring will nach seiner Mission Physik studieren und als Materialprüfer arbeiten.
 Nach diesen Interviews ist mir klar, dass wir wie zuvor Elders haben, die aus voller Überzeugung an viele Türen klopfen werden, weil sie tasächlich "hingehen und das tun, was der Herr (ihnen) geboten hat" (https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu). Mögen wir entsprechende Werkzeuge in den Händen Gottes sein, um mitzuwirken, ihnen die Türen zu öffnen und dadurch selbst in unserem Zeugnis zu wachsen.

Montag, 15. September 2014

Verkündet mein Evangelium



Unter dem Motto des Missionsleitfadens fand am 6. September auf Pfahlebene ein Workshop statt, der zwar weniger Besucher als angenommen anlockte, aber die Erwartungen der Teilnehmer/-innen voll erfüllte. Die Besucher konnten sich zwei von sechs einstündige Gruppenaktivitäten wählen oder auch mit zu Besuchen von Mitgliedern fahren. Ich konnte selbst nicht teilnehmen, habe aber nur Gutes davon gehört.
1. Auf (schwierige ) Fragen antworten, war das Thema des ersten Workshops. Er stand unter der  Leitung von Mateusz Turek und zwei Missionaren. Das Leitthema war eine Schriftstelle, die zeigt, mit welchem Geist wir Menschen begegnen wollen: 
„Trachte nicht danach, mein Wort zu verkünden, sondern trachte zuerst danach, mein Wort zu erlangen, und dann wird deine Zunge gelöst werden; dann, wenn du wünschst, wirst du meinen Geist und mein Wort haben, ja, die Macht Gottes, um Menschen zu überzeugen.“ (Lehre und Bündnisse 11:21; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/11?lang=deu) Es ist nicht ein Geist des Besserwissens, sonder der des Zuhörens, des selbst Lernens.
2. Ängste überwinden hieß das Thema des zweiten Workshops und stand unter der Leitung von Astrid Marquard sowie von zwei Missionarinnen aus Essen. Er sollte bewusst machen, dass die Begegnung mit fremden Menschen immer auch Unsicherheit bewirkt. Sie kann Ängste auslösen. Wie aber überwindet man sie? Mit Glauben und Zuversichert, die sich aus demütigen Gebet und daraus gewonnenen Erfahrungen entwickeln. "Habe keine Angst; denn der Herr, dein Gott ist mit Dir bei allem, was du unternimmst." (Josua 1:9) Apostel Ballard empfahl dazu in einer Konferenzansprache, immer dem Herrn und seinen Verheißungen zu vertrauen. (https://www.lds.org/liahona/2013/11/saturday-afternoon-session/put-your-trust-in-the-lord?lang=deu)
3. Im Blickpunkt des dritten Workshops stand die Familie gewissermaßen als Trainingszentrum für zukünftige Missionare. Er wurde von Judith und Heiko Ziegner geleitet, die selbst einmal auf Mission waren und deren Kinder jetzt auf Mission sind. Sie richteten sich in ihrem Gespräch nach der Ausssage von Harold B. Lee, dass wir unsere wichtigste Arbeit im Werke des Herrn zu Hause leisten. Dabei galt es Erfahrungen auszutauschen, die man im Familienleben mit dem Evangelium gemacht hat. Hilft es uns dabei, eine innere Beziehung zueinander aufzubauen, geistige Stärke zu entwickeln und mit aufkommenden Schwierigkeiten fertig zu werden? Wenn Kinder gute Erfahrungen in der Familie mit den Grundsätzen des Evangeliums machen, dann stärkt sie das in ihrem Wunsch, einmal auf Mission zu gehen.
4. In diesem Workshop berichteten zurückgekehrte Missionare, wie sie sich ihren Missionsgeist bewahrt haben. Ihn leiteten die Geschwister Bonnie Tewes und Uli Dietrich. Der stets begeisterungsfähige Apostel Perry hat dazu gesagt, dass zurückgekehrte Missionare zwar kein Namensschild mehr tragen, das sie als Missionare ausweist, aber doch können sie weiter "mit ... Entschlossenheit ... darangehen, das Licht des Evangeliums einer Welt zu bringen, die darum ringt, ihren Weg zu finden." Bonnie Tewes, geborene Dietrich mit der wir über unsere Schwiegertochter Verena, geborene Tewes, verwandschaftlich verbunden sind, gibt mir durch ihr stets fröhliches Auftreten ein gutes Beispiel.
5. Auch dieser Workshop stand unter dem besonderen Missionsgeist, in dem Jugendliche von ihrer gerade in den Sommerferien durchgeführten Kurzzeitmission berichteten.Der Presse in Münster war eine solche Missionarin aufgefallen, die sich gemeinsam mit den dortigen Vollzeitmissionarinnen eifrig an den Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Unwetter beteiligte. Mitglieder aus Münster schrieben mir: "Wir haben Jahre lang versucht, Artikel, Bekanntmachung, usw. in die Westfälischen Nachrichten zu bringen - ohne Erfolg - , aber nun, eine Katastrophe hat es geschafft!" Was stand in der Zeitung? "Die drei jungen Frauen stellen sich als „Missionarinnen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ vor ... „Sister Teeples“ ist für die mormonische Gruppierung aus Colorado nach Münster gekommen, „Sister Heywood“ aus Texas. „Sister Nabrotzky“ aus Bochum hat es nicht ganz so weit. Jetzt leistet das Trio echte Basisarbeit im durchweichten Kellermüll. Die Leute in Berg Fidel freuen sich. „Danke, dass Sie endlich da sind“, sagt eine Frau".
6. Dieser letzte Workshop zum Thema "Gemäß dem leben, was man weiß" unter der Leitung von Tobias Rosendahl und zwei weiteren Missionaren zeigte auf, dass wir allein durch unser Leben schon missionarisch wirken. Der Präsident des Apostelkollegiums hat gesagt: „Wenn wahre Lehre verstanden wird, ändern sich die Einstellung und das Verhalten. Wenn man sich mit den Lehren des Evangeliums auseinandersetzt, ändert sich das Verhalten schneller, als wenn man sich mit dem Verhalten auseinandersetzt.“ Ich denke, dass sich hierin auch der besondere Wert des Evangeliums für unsere Lebensführung zeigt. Wenn wir andere Menschen zu uns nach Hause einladen, dann werden sie diese wertvolle Lebensstütze kennen und schätzen lernen. 
Besonders hat es mich gefreut, dass parallel zu den Workshops auch Mitglieder der Gemeinde besucht wurden, die gerade in schwierigen Umständen leben und  deshalb das tröstende Licht des Evangeliums besonders brauchten.
Die Hoffnung ist berechtigt, dass dieses Workshop-Seminar wiederholt wird und sich dann herumgesprochen hat, dass die Teilnahme lohnenswert ist. Dann werde sicher auch ich dabei sein.

 



Sonntag, 7. September 2014

75. Geburtstag

Unsere Großfamilie zu Gast
Den Pfahlnachmittag zum Thema "Verkündet mein Evangelium" habe ich wegen der Vorbereitung des Geburtstagstreffens unserer Familie nicht besuchen können. Vielleicht erhalte ich Hilfe, um darüber in der nächsten Woche berichten zu können.
Mein Geburtstag fiel diesmal auf den Fastsonntag. So konnte ich auf der Fast- und Zeugnisversammlung ganz persönlich Zeugnis davon geben, was das Evangelium für mich und unsere Familie bedeutet. Es ist geradezu ein Wunder, dass ich noch leben darf, denn Vater und Großvater Nabrotzky sind nicht einmal 60 Jahre alt geworden und meine sechs Geschwister sind auch schon alle verstorben. So empfinde ich die letzten 15 Jahre schon als großes Geschenk und freue mich, noch die Entwicklung meiner Enkelkinder erleben zu dürfen. Als ehemaliger Berufsschullehrer weiß ich, wie schwer es der Jugend fällt, in der heutigen Welt Orientierung zu finden. Durch das Wort der Weisheit, einen Glaubensgrundsatz (L.&.B. 89; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/89?lang=deu), sind meine Kinder und Enkelkinder bisher von Alkohol, Drogen und Nikotin verschont geblieben und das Gesetz der Reinheit (Matth. 5:8 und 13. Glaubensartikel; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us5 und https://www.lds.org/scriptures/pgp/a-of-f/1?lang=deu) bot und bietet zusätzlichen Schutz vor ausschweifender Lebensführung. Unsere Kinder haben zu gegebener Zeit verlässliche und liebenswerte Ehepartner gefunden und so gesunde Familien aufbauen können, die den Enkelkindern die notwendige Geborgenheit bieten, um sich optimal körperlich, geistig und religiös entwickeln zu können. Welchen Wert dieser äußere Schutz bietet, zeigt sich im Vergleich meiner eigenen schulischen Leistungen in der Nachkriegszeit mit den jetzigen meiner Enkelkinder. Es ist für mich eine große Freude, Zeugnisse zu lesen, in denen nicht nur gute intelektuelle, sondern vielfach auch  bemerkenswert hohe soziale Kompetenz der Kinder bestätigt wird. Habe ich selbst noch getreu altväterlicher Unsitte meinem ältesten Sohn den Hintern versohlt, so habe ich spätestens von meinem zweiten Sohn gelernt, dass solches Verhalten inaxeptabel ist, wenn man als Christ weiß, dass Menschenwürde alle Kinder Gottes  prägt, die einen gewaltfreien Umgang miteinander einfordert. Dieses Wissen hat zum Beispiel unsere Tochter dazu ermutigt, sich unerschrocken für ihre Mitschüler einzusetzen, wenn sie willkürliches Verhalten bei Lehrern bemerkte.
Freude bereiten mir die zusätzlich geschenkten Lebensjahre auch, weil ich so weiter lernen und arbeiten darf. War mir z. B. die wirkliche Bedeutung der ersten Vision von Joseph Smith, in der er Gott Vater und seinen Sohn Jesus Christus in einer Lichtsäule sah, zu meiner Bekehrungszeit noch gar nicht klar, so weiß ich heute, dass er mit Sicherheit die Wahrheit berichtete, wenn er erzählte, dass Gott auf seinen geliebten Sohn hinwies, um dem Knaben die gestellte Frage zu beantworten, welcher der Konfessionen in seiner Familie er sich anschließen sollte (Joseph Smith - Lebensgeschichte 1:17-19; https://www.lds.org/scriptures/pgp/js-h/1?lang=deu). Alle Erkenntnisse, die sich mit der Erfahrung des Lebens einstellen, verfeinern nur das Bild, zerstören es aber nicht wieder oder stellen es gar in  Frage.
Besondere Freude bereitet mir die Gartenarbeit, auch wenn die Kräfte abnehmen und ich den Wildwuchs nur noch mit Mühe stoppen kann. So freue ich mich, wie gerade zu meinem Geburtstag eine Rose ihre Blüte in voller Pracht öffnet und mich die Schönheit der Schöpfung bewundern lässt. Letztlich sind es aber die menschlichen Bindungen, die ich weiter pflegen kann. So freute ich mich besonders über das Gelingen der Roland-Werkstatt, zu der am letzten Freitag neben 6 Vereinsmitgliedern 21 familienkundlich interessierte Besucher in das Zentrum für Familiengeschichte in unser Gemeindehaus kamen und worüber heute die Zeitung ausführlich berichtet.Wie wünsche ich mir, noch weiter so lernen und arbeiten zu dürfen! Ich danke den vielen Gratulanten, die mich persönlich, per E-Mail und Fb erreicht haben. Möge der Vater im Himmel mir weiter die Kraft geben, helfend und ausgleichend zu wirken. Das bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.

Sonntag, 31. August 2014

Säen und ernten

Heimlehren ist mein monatlicher Missionsauftrag  nach innen, indem ich gemeinsam mit einem Heimlehrpartner die mir zugeteilten Familien besuche. Im Monat August war unser Heimlehrthema das Gesetz der Ernte, wie es Dieter F. Uchtdorf, der zweite Ratgeber in der Präsidentschaft der Kirche, uns in der Kirchenzeitschrift "Liahona" beschreibt (https://www.lds.org/liahona/2014/08/gods-harvest?lang=deu). Bei der Vorbereitung eines Besuchs machte ich mir Gedanken darüber, wie das Gesetz der Ernte Gottes auf die Beziehung zu meiner eigenen Frau Anwendung finden könnte. Dabei beschäftigte mich noch eine Ansprache über Ehebruch und wie man ihm vorbeugen kann, die ich am vorigen Sonntag gehört hatte. Natürlich war meine erste Reaktion die, dass dieses Thema auf mich  und meine Ehe eigentlich nicht zutreffe, doch hatte der Sprecher gesagt, dass ein Grund für Entfremdung unter Ehepaaren fehlende Kommunikation sei. Diese Gefahr beobachte ich zunehmend gerade dann, wenn wir die gängigen Kommunikationsmittel oft nutzen. Jeder hat Sendungen im Fernsehen, die ihn besonders interessieren, einen PC, den er gerne nutzt, um im Internet zu surfen und ein Handy, um sich mit Freunden auszutauschen. Für Gespräche miteinander oder gemeinsames Tun im Alltag bleibt da weniger Zeit. -
Wenn ich das Gesetz der Ernte bedenke, dann sehe ich jetzt gerne das Obst, das in unserem Garten reift. Wie freue ich mich schon auf die Ernte! Die Spalierbäumchen habe ich schon vor vielen Jahren gepflanzt. Jedes Jahr muss ich sie beschneiden, den Boden jäten und düngen. Wenn ich diese Arbeiten beständig und rechtzeitig ausführe, dann bilden sich und reifen die köstlichen Früchte. Wenn der Fruchtansatz nicht so gut ist, dann habe ich Fehler gemacht, nachlässig gepflegt oder zu wenig aus früheren Erfahrungen gelernt. Natürlich können auch Unwetter die Ernte verhageln. Als ich gestern die Fotos machte, dachte meine Frau schon, ich wollte ernten. Also Geduld gehört auch dazu, bis die Früchte ausgereift sind.  -
Sicher lassen sich nun Querverbindungen zwischen der Ausgangfrage nach guten Beziehungen in Ehe und Familie, aber auch zwischen Freunden, Nachbarn sowie Arbeitskollegen und den Gartenerfahrungen herstellen. Jeder kann sie für sich selbst ziehen. Bei einem Heimlehrbesuch benutze  ich dann gerne die Heiligen Schriften, um die geistige Dimension dieses Gesetzes mit auszuleuchten. In Sprüche 11: 18 heißt es: "wer Gerechtigkeit sät, hat beständigen Ertrag" (http://www.bibleserver.com/text/EU/Spr%C3%BCche11). In Galater 6:7 stellt Paulus fest: "was der Mensch sät, wird er ernten" (http://www.bibleserver.com/text/EU/Galater6). Auf den Glauben bezogen rückt Alma 32:41 das Ziel unserer Bemühungen ins Bewusstsein: "es wird ein Baum sein, der zu immerwährendem Leben emporsproßt" (https://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/32?lang=deu). Wie dieses Gesetz in den neuzeitlichen Offenbarungen formuliert wird, lesen wir in L.&B. 6:33: "wenn ihr Gutes sät, werdet ihr als euren Lohn auch Gutes ernten" (https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/6?lang=deu). Letztlich streben wir Zion entgegen. Henoch "schaute den Tag der Rechtschaffenen, die Stunde ihrer Erlösung, und empfing eine Fülle der Freude"(Mose 7:67; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/7?lang=deu). Dieses Zeugnis von dem hilfreichen Grundsätzen der Ernte gebe ich gern.

Montag, 25. August 2014

Kostbare Erinnerungen

Am vorigen Dienstag erzählte mir ein Genealoge von einem alten Familienbild, auf dem er nur eine noch lebende Person kannte, die auf dem Bild im Alter einer Konfirmandin abgebildet war. Sie habe er aufgesucht und von ihr die Namen aller anderen Angehörigen auf dem Bild erfahren. Ihr Erinnerungsvermögen habe ihm bei seinen familienkundlichen Nachforschungen wesentlich weitergeholfen.
Am Tag danach besuchten meine Frau und ich gemeinsam mit meinem Heimlehrpartner Schwester Röder an ihrem 89. Geburtstag.
Lebenserinnerungen des Propheten Thomas S. Monson
Ich las ihr aus dem neu erschienen Thomas S. Monson - Buch "Bedenke den Segen, wahre Begebenheiten von Gottes Wirken in unserem Leben" das Kapitel "Wir mussten alles zuücklassen" vor, in dem von Edwin Q. Cannon berichtet wird, der 1938 Missionar in Deutschland war und von dort Fotos mit nach Hause brachte. Vierzig Jahre später wollte er sie aussortieren. Unter diesen abgelegten Bildern befanden sich Fotos einer Familie Berndt aus Stettin, zu der er durch die Kriegswirren den Kontakt verloren hatte. Jedes Mal, wenn er die Bilder  wegwerfen wollte, hatte er das Gefühl, sie noch aufbewahren zu sollen. So fragte er den damaligen Apostel Monson, von dem er wusste, dass er gute Verbindungen zu Deutschland hatte, um Rat. Dieser sagte ihm, dass er in Kürze Berlin besuchen würde und dort sicher Dieter Berndt, einen der dortigen Kirchenführer treffen würde, um ihn zu fragen, ob er die Familie auf den Fotos kenne.
Präsident Monson berichtet, dass der Herr ihn nicht einmal bis nach Berlin kommen, sondern ihn schon in Zürich auf Dieter Berndt stoßen ließ, als dieser plötzlich in dasselbe Flugzeug nach Berlin einstieg und neben ihm Platz nahm. Als er ihm die Bilder zeigte, fing dieser an zu weinen und sagte: "Während des Krieges lebte meine Familie in Stettin. Mein Vater wurde getötet als eine Bombe der Alliierten die Fabrik traf, in der er arbeitete. Kurze Zeit später marschierten die Russen in Polen und der Region von Stettin ein. Meine Mutter flüchtete mit meiner Schwester und mir vor den heranrückenden Feinden. Wir mussten alles zurücklassen, auch alle Fotografien, die wir hatten. Bruder Monson, ich bin der kleine Junge auf dem Foto und das kleine Mädchen ist meine Schwester. Der Mann und die Frau sind meine lieben Eltern. Bis zum heutigen Tag hatte ich keine Fotos aus unserer Kindheit in Stettin oder von meinem Vater." Der Autor kommentiert: "Eine kostbare Segnung wurde an diesem Tag erteilt, weil Bruder Edwin Q. Cannon auf eine Eingebung gehört und ihr gefolgt war, obwohl er den Grund dafür nicht kannte."
Schwester Röder stammt aus Stargard und kennt die Familie Berndt noch aus ihrer Kindheit. Ihr war diese Erzählung ein kostbares Geschenk. So vereinbarten wir, ihre eigenen Familienbilder durchzusehen und zu beschriften, damit sie ihren Nachkommen eine wertvolle Erinnerung sein können. Ich selbst hatte diese Geschichte zum Vorlesen ausgewählt, weil auch ich Dieter Berndt als Bischof der Gemeinde Eppendorf, zu der ich in meiner Hamburger Studentenzeit gehörte, kennen und schätzen gelernt habe. Er hat mir den Wert geistiger Erlebnisse als lebendiges Zeugnis von der Wahrheit der Kirche bewusst gemacht, indem er mich im Gespräch bei gemeinsamen Renovierungsarbeiten ermahnte,  nie über religiös geistiges Erleben hochmütig zu spötteln.

Sonntag, 17. August 2014

Genügt es, christlich zu sein?

Enkelinnen Hannah(l)und Jule(r) mit Freundin Meike
Als wir im Urlaub mit zweien unserer Enkeltöchter und deren Freundin nach Stade in die Gemeinde fuhren, fragte ich sie nach Eigenschaftswörtern mit der Endung "lich" wie christlich. - Königlich, kindlich, göttlich und menschlich waren einige der Antworten. Dann fragte ich nach Eigenschaftswörtern mit der Endsilbe "isch" wie katholisch. - Evangelisch, amerikanisch, russisch und europäisch gab es zur Antwort. Welchen Unterschied bewirken diese beiden Endungen? Die Endsilbe "lich" charakterisiert ein Verhalten, "isch" dagegen grenzt Bereiche voneinander ab. Ist eine solche Abgrenzung wichtig oder genügt eine charakterliche Ausprägung? Sicher sind wir dankbar, wenn wir ein allgemein menschliches oder speziell christliches Verhalten feststellen, doch Sicherheit erhalten wir erst, wenn wir auch die Grenzen oder Voraussetzungen kennen, in oder unter denen so gehandelt werden kann.
Ich war zu solchen Fragen durch zwei Buchveröffentlichungen von Eugen Drewermann gekommen, die ich in den Ferien gelesen habe: "Worum es eigentlich geht, Protokoll einer Verurteilung" und "Wenn der Himmel die Erde berührt, Meditationen zu den Gleichnissen Jesu". Sein Wortgottesdienst unter dem Thema "Was es heißt, christich zu sein", den er nach dem Entzug der Predigtbefugnis und der Amtsenthebung als Subsidiar in der Pfarrei St. Georg Paderborn hielt, basiert auf dem Gleichnis "Von den bösen Winzern"(Matthäus 21:33-46; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us21). Dieses benutzte Jesus in der Auseinandersetzung mit den Gegnern in Jerusalem kurz vor seiner Passion. Letztlich ging es um die Handlungsvollmacht im Weinberg Gottes. Ist sie eine christliche, evangelische, katholische, mormonische, moslemische oder die einer anderen Konfession beziehungsweise Weltreligion?
Drevermann zieht sich nach seiner Auseinandersetzung mit dem Klerus der katholischen Kirche zurück auf die Forderung nach christlichem Umgang unter gläubigen Menschen. Doch ist das alles? Worum geht es eigentlich beim Missionsauftrag der Kirche? Apostel Christofferson hat in einer Ansprache vor neuen Missionspräsidenten darauf hingewiesen: "Wir laden alle ein, zu Christus zu kommen. Zu Christus kommen, das sind drei Wörter, mit denen der Erlösungsplan, in abgekürzter Form, umschrieben werden kann. Es bedeutet, die Früchte seines Sühnopfers und seiner Auferstehung – letzten Endes das ewige Leben – zu erlangen." (https://www.lds.org/liahona/2014/08/why-we-share-the-gospel?lang=deu)

Sonntag, 20. Juli 2014

Das Salz der Erde sein


An diesem Sonntag war ich Hauptsprecher in der Abendmahlsversammlung. Das Thema war mir freigestellt. So ließ ich mich, wie ich es gerne übe, thematisch durch die fünf Heiligen Schriften leiten. Aufgrund meiner Glaubensherkunft lese ich gerne die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine im Alten Testament, die für den heutigen Tag lautet:"Hoffart kommt vor dem Sturz und Hochmut kommt vor dem Fall (Sprüche 16:18; http://www.bibleserver.com/text/EU/Spr%C3%BCche16). Hier wird ein Grundsatz formuliert, der sich durch Lebenserfahrung bestätigen lässt. Im Zusammenhang mit den Nachbarversen wurde mir aber bewusst, dass es sich um eine religiöse Aussage handelt, wobei nicht die Warnung der Losung im Vordergrund steht, sondern die Verheißung für den, der auf die Warnung achtet.
Würzkraft des Salzes
So angeregt, las ich im Neuen Testament den Predigttext für diesen Sonntag in der katholischen Kirche:Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5:13-16; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us5).
In der Predigt des katholischen Geistlichen Dr. Johannes Holdt heißt es dazu:Liebe Gläubige,
ihr seid das Salz der Erde – ihr seid das Licht der Welt – ihr seid die Stadt auf dem Berg, die niemand verborgen bleiben kann - gewiss, das ist ein hohes Ideal, das wir noch nicht erreicht haben. Wichtig aber ist, dass wir uns auf diese Leitbilder hin ausrichten und Schritt für Schritt auf sie zugehen in den konkreten Herausforderungen des Alltags." (http://catholic-church.org/ao/ser/salt.html). Diesem Gedanken schließe ich mich gerne an. Bezogen auf das Losungswort wurde mir aber bewusst, dass in der Herausfordeung "Ihr seid das Salz der Erde" auch falscher Stolz verborgen sein kann, durch den die Würzkraft des Salzes verloren zu gehen droht. Um dieser Gefahr vorzubeugen, las ich im Buch Mormon von den Söhnen Mosias folgende Begebenheit auf ihrer erfolgreichen Missionsreise: „Gesegnet sei der Name unseres Gottes; lasst uns ihm zum Preis singen, ja, lasst uns seinem heiligen Namen danken, denn er bewirkt Rechtschaffenheit immerdar. Denn wären wir nicht aus dem Land Zarahemla heraufgekommen, so wären diese unsere sehr geliebten Brüder, die uns so sehr lieben, noch immer von Hass gegen uns gepeinigt, ja, und sie wären auch Fremdlinge vor Gott gewesen. Und es begab sich: Als Ammon diese Worte gesagt hatte, wies ihn sein Bruder Aaron zurecht, nämlich: Ammon, ich fürchte, deine Freude reißt dich hin zu prahlen. Aber Ammon sprach zu ihm: Ich prahle nicht mit meiner eigenen Kraft, auch nicht mit meiner eigenen Weisheit; sondern siehe, meine Freude ist voll, ja, mein Herz will überfließen vor Freude, und ich freue mich an meinem Gott. Ja, ich weiß, dass ich nichts bin; was meine Kraft betrifft, so bin ich schwach; darum will ich nicht mit mir selbst prahlen, sondern ich will mit meinem Gott prahlen, denn in seiner Kraft kann ich alles tun; ja, siehe, viele mächtige Wundertaten haben wir in diesem Land vollbracht, und dafür wollen wir seinen Namen preisen immerdar.“( Alma 26:8-12; https://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/26?lang=deu)
Kehren wir zu unserer Aufgabe, Salz der Erde zu sein, zurück, dann finden wir in Lehre und Bündnisse folgende Schriftstelle:Wenn Menschen zu meinem immerwährenden Evangelium berufen werden und sich durch einen immerwährenden Bund binden, so sind sie als das Salz der Erde zu betrachten und die Würzkraft der Menschen; sie sind berufen, den Menschen Würzkraft zu sein; darum, wenn jenes Salz der Erde seine Würzkraft verliert, siehe, ist es hinfort zu nichts mehr nütze, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Siehe, hier ist Weisheit in Bezug auf die Kinder Zions, ja, viele, aber nicht alle; sie sind als Übertreter befunden worden, darum müssen sie notwendigerweise gezüchtigt werden—
wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“(L.&.B. 101:39-42; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/101?lang=deu)
Wir sehen, dass das Bild vom Salz der Erde tatsächlich auf uns gemünzt ist. Das in L.&.B. folgende Gleichnis vom Weingarten, den wir bewirtschaften sollen, zeigt auf, worin die Schwächung der Würzkraft auch liegen kann: „Nun gingen die Knechte des Edelmanns hin und taten, wie ihr Herr ihnen geboten hatte, und pflanzten die Ölbäume und setzten ringsum eine Hecke und stellten Wächter auf und fingen an, einen Turm zu bauen. Und während sie noch dabei waren, dessen Grundlage zu legen, fingen sie an, bei sich zu sprechen: Und wozu braucht mein Herr diesen Turm? Und berieten eine lange Zeit und sprachen bei sich: Wozu braucht mein Herr diesen Turm, wo dies doch eine Zeit des Friedens ist? Könnte man dieses Geld nicht zu den Wechslern geben? Denn dies hier ist nicht nötig. Und während sie so untereinander uneins waren, wurden sie sehr träge, und sie hörten nicht auf die Gebote ihres Herrn. Und der Feind kam bei Nacht und brach die Hecke nieder; und die Knechte des Edelmanns erhoben sich und waren erschrocken und flohen; und der Feind zerstörte ihre Arbeit und brach die Ölbäume nieder.“
Wir wollen dem Gleichnis nicht weiter folgen. Jeder für sich kann überlegen, welche Hecken niederbrechen, wenn wir unseren Auftrag nicht erfüllen, sondern uns z. B. in der Diskussion erschöpfen, wozu wir in der heutigen Zeit Missionare brauchen. Ich denke, dass es viel wichtiger ist, uns an einen Grundsatz zu erinnern, der sicher schon alttestamentarisch ist, den wir in seiner Reinheit und Klarheit aber in der Köstlichen Perle wiederfinden:Und der Herr, Gott, sprach zu Mose, nämlich: Der Himmel sind viele, und sie können für den Menschen nicht gezählt werden; aber mir sind sie gezählt, denn sie sind mein. Und so wie eine Erde vergehen wird, samt ihren Himmeln, so wird eine andere kommen; und es gibt kein Ende für meine Werke, auch nicht für meine Worte. Denn siehe, dies ist mein Werk und meine Herrlichkeit—die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.“ (Mose 1:37-39; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/1?lang=deu)
Dies ist mein Zeugnis von der Wirkkraft des Evangeliums, wie ich sie in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gefunden habe und wie sie mich und meine Familie durch dieses Leben trägt. Wir sind Kinder Gottes, was unsere Würde begründet. Wenn wir uns so verstehen, arbeiten wir in seinem Werk, um uns gegenseitig aufzubauen und zu stärken. Tun wir diesen unseren Teil, dann wird alles andere, was zu unserem Glück beiträgt, hinzugefügt.
Im Namen Jesu Christi Amen

p.s. Noch habe ich keine Vertretung für die Urlaubszeit. Der nächste Blogbeitrag erscheint deshalb voraussichtlich am 17. August.