Sonntag, 27. April 2014

Milch und Honig

Symbole der Verheißung
Die von Mose ausgesandten Kundschafter beschreiben das verheißene Land Kanaan als ein Land, in dem wirklich Milch und Honig fließt, aber überwigend bezweifeln sie die Möglichkeit, es einzunehmen. Lieber will die große Mehrheit des Volkes wieder in die Knechtschaft Ägyptens zurückkehren als sich der Herausforderung zu stellen, das verheißene Land mit der Hilfe des Herrn zu gewinnen. Der Glaube an die Allmacht Gottes schwindet und der Zweifel wächst, den richtigen Weg zu gehen. "Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor, und auch ihnen erschienen wir so." (Numeri 13:33; http://www.bibleserver.com/text/LUT/4.Mose13) Nur Josua und Kaleb beurteilten die Lage anders: "Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der Herr ist mit uns." (Numeri 14:9) Als ich in der letzten Woche diesen Bericht las, berührte er mich stärker als je zuvor, denn er beschreibt ein Denken, wie er allzu menschlich erscheint und deshalb oft auch unseren Alltag bestimmen könnte. -

G.B. Hinckley (1910-2008)
Gordon B. Hinckley, Präsident der Kirche von1995 bis 2008, lebte uns in seinem gesegneten Alter vor, was er lehrte: "Das Evangelium ist die gute Nachricht. Es ist eine Botschaft des Triumpfes. Es ist eine Sache, die man mit Begeisterung annehmen muss. Dieses Werk ist beständig vorangegangen und seit seinem Beginn keinen Schritt zurückgewichen. Dies ist ein Zeitalter des Pessimismus. Wir haben eine Mission des Glaubens." (Der Stern, Januar 1996, Seite 64f., zitiert im aktuellen Lehrerleitfaden der Evangeliumslehreklasse; https://www.lds.org/manual/old-testament-gospel-doctrine-teachers-manual/lesson-15-look-to-god-and-live?lang=deu) Er rief uns auf, unseren Glauben zu bestätigen, indem wir vorangehen. Als älterer Mensch brauche ich solche ermutigenden Gedanken, um meiner Berufung unbeirrt zu folgen. Wie segensreich, nicht nur für mich selbst, sondern auch für meine heranwachsende Familie, wirkte sich doch die schon früh von mir und meiner Frau getroffene Entscheidung aus, Mitglieder der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi zu werden. Sehr groß ist deshalb unser Wunsch, dass die Verheißung sich erfüllt und die Kirche auch in Deutschland und darüber hinaus in vergleichbaren Kanaan-Ländern so wächst, wie es z. B. in Lateinamerika geschieht.

Montag, 21. April 2014

Ostergedanke

Am Ostersonntag-Morgen lernten wir in der Priesterschaft, dass ER (Jesus Christus) die Angelegenheiten seiner wiederhergestellten Kirche regelt. Er leitet das Werk und wir können unsere Mitgliedschaft in diesem wunderbaren Werk genießen. Die  Kirche ist dazu da, Freude und Glück ins  irdische Leben zu bringen und ewiges Leben zu ermöglichen. Christliches Dienen gilt dem Nächsten. Kümmern wir uns nur um unsere eigenen Angelegenheiten, dann verfehlen wir das Ziel ewigen Lebens. (https://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-joseph-fielding-smith/chapter-8-the-church-and-kingdom-of-god?lang=deu) Sind das österliche Gedanken? Ich meine ja, denn sie geben Zeugnis davon, dass ER das Sühnopfer vollbracht hat und auferstanden ist. -
Osterschmuck
Ein Beispiel dazu erlebten meine Frau und ich gestern. Ich war stark erkältet und fühlte mich schwach. Ich wäre nach dem Mittagsschlaf am liebsten im Bett geblieben. Doch schien die Sonne und lockte zum Spaziergang. Wir gingen zum ersten Mal über den nahegelegenen katholischen Friedhof und sprachen über den langjährigen Nachbarn, von dem wir erfahren hatten, dass er verstorben sei. Würden wir sein Grab finden? Zunächst gelang uns das nicht, aber als wir den Friedhof verließen, begegneten wir wie durch Fügung unserer nun verwitweteten früheren Nachbarin. Sie ging mit uns zurück zu dem Grab, wo wir uns auf eine von der Sonne beschienen Bank setzten. Wir sprachen über die letzten Lebenswochen ihres Mannes, über all unsere Kinder und einige Geschehnisse seit ihrem Wegzug. Werden wir noch einmal die Gelegenheit bekommen, mit ihr über die Zukunft zu sprechen und die Hoffnung, die mit der Auferstehung verbunden ist? Der Ostersonntag hätte uns dazu anregen können, aber auch die Frau selbst, die noch 1 1/2 Jahre nach dem Tod ihres Mannes Trauerkleidung trug. -
Wir sprechen im Zusammenhang mit dem Sühnopfer von Sünde und Umkehr. Unterlassungssünden gehören auch dazu. Machen wir sie uns bewusst und kehren wir von ihnen um! Die Kirchenführer fordern uns auf, den Mund aufzumachen und über unseren Glauben zu sprechen, der auch und gerade am Grab Freude und Glück verheißen kann. Das hätte tatsächlich ein Ostererlebnis werden können, vergleichbar dem von Maria am leeren Grab Christi. (Johannes 20:11-18; http://www.bibleserver.com/text/LUT/Johannes20) -

Sonntag, 13. April 2014

Zuhören

Zum Unterrichtsthema "Joseph und Hyrum Smith: Zeugen für Jesus Christus" fand ich die Unterrichtshilfe "Wer fleißiges Lernen fördern möchte, sollte auch aufmerksam zuhören." (https://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-joseph-fielding-smith/chapter-7-joseph-and-hyrum-smith-witnesses-for-christ?lang=deu) Ich fand, dass "Zuhören" auch als Schlüsselwort für den ganzen Unterricht gelten konnte. Aus der Lebensgeschichte von Präsident Smith erfahren wir, dass er seiner Tante zuhörte, wenn sie von seinem Großvater berichtete. Diese Geschichten einer Zeitzeugin prägten sein Zeugnis von der Wahrheit der Kirche. Die Frage nach der Verbindungsstelle zwischen Jesus Christus und dem jungen Joseph Smith führt zu seiner Lebensgeschichte, wo es am Schluss des 17. Verses heißt: "Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!" (https://www.lds.org/scriptures/pgp/js-h/1?lang=deu) Warum sollten wir auf einen Propheten hören, der kein Gelehrter aber ein von Gott Berufener war? Jesus Christus sagt ihm: "Diese Generation wird mein Wort durch dich bekommen." (L. &. B. 5:10; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/5?lang=deu) Dabei umfasst Generation im übergeordneten Sinn alle Menschen, die in dieser letzten Zeit vor dem zweiten Kommen Christi leben, gelebt haben oder noch leben werden. Hören wir auch zu, wenn der jüngere von zwei Brüdern etwas zu sagen hat? Wir erinnern uns an die Beziehung zwischen Mose und Aaron oder den Söhnen Jakobs zu ihrem zweitjüngsten Bruder Joseph. Letztlich bewegte mich die Frage des Leitfadens, auf welche Weise wir den Märtyrertod der beiden Brüder in Ehren halten können. Ich erinnerte mich an die gerade vergangene 184. Frühjahrsgeneralkonferenz und der Überlegung meiner Frau und mir, ob wir  nicht die letzte von drei am Sonntag übertragenen jeweils zweistündigen Versammlungen auch zu Hause am PC hören könnten. Wir entschieden uns zum Zuhören in der Kapelle des Gemeindehauses, einem Opfer an Bequemlichkeit, und wurden dafür reich belohnt. -
die Mannschaft nach getaner Arbeit
An diesem Wochenende beteiligten wir uns auch zum 11. mal an der Aktion des Stadtbezirks Hombruch "sauber macht lustig". Kaum einer wird bemerkt haben, dass unsere 6 Missionare dabei etwas Besonderes leisteten. Während die Gemeindemitglieder schon ihr Einsatzgebiet säuberten, begleiteten sie noch die Pfahljugend auf einem kurzen Missionseinsatz. Nach der Rückkehr zogen sie sich schnell um und säuberten im einstündigen Kurzeinsatz eine Grünzone, die immer besonders vermüllt ist. Sie füllten drei große Müllsäcke. Als sie zurückkehrten, war der Pressefotograf schon wieder abgefahren, doch rief ich alle Teilnehmer zu einem gemeinsamen Bild mit ihnen zusammen. Ich wollte, dass ihr Beitrag an dem Gesamtergebnis des Gemeindeteams sichtbar wurde. Sie hätten sich mit dem Missionseinsatz entschuldigen können, doch brachten sie ein zusätzliches Opfer, um sich mannschaftsdienlich zu zeigen. Außerdem bemerkte ich, dass zwei Missionare jeweils einen Sack Müll anschleppten, während die Sisters nur die leichten Greifzangen zu tragen hatten. Für mich war das einin Zeichen des besonderen Teamgeistes und der Dienstbereitschaft unter den Missionaren selbst. Sicherlich lohnt es sich, ihre eigentliche Botschaft zu hören, zu der sie berufen sind, wenn sie praktisch zeigen, wie sie diese Botschaft in den Alltag übertragen können.

Montag, 7. April 2014

Der 6. April

Am Hauptsitz der Kirche finden jährlich am ersten April- und Oktoberwochenende Generalkonferenzen statt. Die erste von ihnen fand 1830 genau am gleichen 6. April, wie wir ihn gestern hatten, statt, der als Datum für die Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi  und auch als uns geoffenbartes Datum der Geburt Christi gilt. Obwohl wir in der Kirche mit der übrigen Christenheit zu Weihnachten die Geburt Christi feiern, so wissen wir doch, dass die Geburt eigentlich an einem 6. April stattgefunden haben wird. Mich beeindruckt nicht nur die Bedeutung dieses Tages, sondern auch die Konstanz, mit der im halbjährigen Abstand Generalkonferenzen von Anfang an durchgeführt wurden. Diese Beständigkeit war nicht immer leicht aufrecht zu erhalten, sondern erforderte zuweilen sicher große Opfer und zeigt, welch außerordentlich hohe Priorität Konferenzen, zu denen alle - Amtsträger, einfache Mitglieder und Gäste - eingeladen sind, in der Kirche genießen. So fand am vergangenen Samstag und Sonntag die 184. Frühjahrs-Generalkonferenz im großen Kongresszentrum von Salt Lake City statt und wurde über die modernen Kommunikationsträger in alle Welt übertragen. Wir hatten auf diese Weise auch in Dortmund die Gelegenheit, auf einer großen Projektionswand in der Kapelle des Gemeindehauses die Versammlungen in deutscher Übersetzung sowie in anderen Räumen auf Monitoren in englisch und spanisch mit zu verfolgen. Was für einen Sinn haben solche Konferenzen? Bruce McConkie beschreibt ihn in seinem Werk "Mormon Doctrins" wie folgt:
1. um den König, den Herrn der Heere anzubeten,
2. um im Glauben ... aufgebaut zu werden,
3. um Geschäftsangelegenheiten der Kirche (Buchprüfung- und statistischer Bericht) durchzuführen,
4.  um ... Beamte, die die Angelegenheiten des Reiches verwalten sollen, zu bestätigen,
5. um von seinen (berufenen) Knechten (vornehmlich dem Propheten, seine Ratgebern und den Aposteln) Rat, Inspiration und Offenbarung zu empfangen.
McConkie kommentiert, dass Konferenzen mehr sind als religiöse Versammlungen und hauptsächlich dazu dienen, den Menschen den Sinn und Willen des Herrn zu offenbaren.
Siebziger W. Craig Zwick
Mich beschäftigte z. B. in der letzten Zeit die Wahl der Sprache, die wir in unserer Kommunikation per E-Mail benutzen. Netiquette war ein nützlicher Begriff, den ich in diesem Zusammenhang lernte. Auf dieser Konferenz hörte ich eine Ansprache von Elder W. Craig Zwick (http://media2.ldscdn.org/assets/general-conference/april-2014-general-conference/2014-04-2080-elder-w-craig-zwick-64k-deu.mp3,9) die mich anrührte und mir die Zusammenhänge aus der Sicht des Evangeliums verdeutlichte. Ausgehend von der Ermahnung des Apostels Paulus an die Epheser, kein böses Wort über unsere Lippen zu lassen (Epheser 4:29; http://www.bibleserver.com/text/LUT/Epheser4), gab er uns ein Beispiel aus dem Buch Mormon, wie Lehi auf die Vorwürfe seiner Ehefrau Saria reagierte.
Es gab noch mehrere Ansprachen zu aktuellen mich bewegenden Gedanken: Apostel Ballards Ansprache, die uns Mut macht, nachzufassen, Apostel Bednars Ansprache, die uns den Sinn verdeutlichte, warum wir bereit sein sollten, Lasten zu tragen, Apostel Oaks Ansprache zur Begründung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, Präsident Uchtdorfs Ansprache zur Dankbarkeit auch in schwierigen Lebenssituationen und die Ansprache des Propheten Thomas S. Monson zu den beiden wichtigsten Geboten von Gottes- und Nächstenliebe. -
In der letzten Woche war auch Wechsel in der Zusammensetzung der Missionarspaare. Sister Kearl ist nach Wiesbaden versetzt worden und Sister Woods
Sister Miller (l), Sister Wood (r)
neue Mitarbeiterin ist jetzt Sister Miller, die aus Feucht zu uns gekommen ist. Sie dient schon 14 Monate auf Mission in Deutschland und war vor ihrem letzten Aufenthalt auch in Frankfurt und Darmstadt. Sie stammt aus American Fork in Utah, USA. Ihr Vater ist hauptamtlicher Mitarbeiter bei FamilySearch und die Mutter Hausfrau, die vier  Kinder groß gezogen hat, von denen jetzt zwei im deutschsprachigen Europa auf Mission sind. Sister Miller hat vor ihrer Mission schon Media Art an der Brigham Young Universität studiert und will einmal Regisseurin werden. Sie stammt in einem Zweig aus einer Pioniersfamilie. Einer ihrer Vorfahren war Orson Hyde, der zu den ersten Missionaren gehörte, die 1837 anach Großbritannien kamen. Auch hier kann festgestellt werden, dass unsere jungen Missionare nicht aus einem Strohfeuer an Begeisterung heraus dienen, sondern dass der  missionarische Gedanke sich aus dem Evangelium speist. Zu Sister Millers Lieblingsschriftstellen gehört ein Gedanke aus Lehre und Bündnisse, den neuzeitlichen Offenbarungen: "Fürchtet euch nicht, Gutes zu tun, ... denn was auch immer ihr sät, das werdet ihr auch ernten. ... seid treu, haltet meine Gebote, dann werdet ihr das Himmelreich ererben" (L. &. B. 6:33-37; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/6?lang=deu).

Ich bin überzeugt, dass sie uns gemeinsam mit Sister Wood mit ihrem guten Tun viel Freude bereiten und  ein Segen für Mitglieder und Freunde der Kirche in Dortmund sein wird.