Montag, 5. August 2013

Zum Handeln bewegen

In der letzten Woche erhielt ich per E-Mail einen Bericht von Elder Beus aus Japan, der dort gemeinsam mit seiner Frau eine zweite Vollzeitmission erfüllt, nachdem sie schon zuvor in Dortmund das Zentrum für junge Erwachsenene 18 Monate geleitet hatten. Er schreibt: "Das Konzept der Mitglieder-Missionsarbeit wird hier in Japan erfolgreich praktiziert. (Missions-)präsident Gustafson hat die Missionare gebeten, nicht mit ihren Mitarbeitern zusammen in den Sonntagsversammlungen zu sitzen, sondern sich stattdessen unter die Gemeinde zu mischen, um alle, selbst die Kinder, mit Namen kennenzulernen. Am letzten Sonntag kamen fünf Untersucher zur Kirche und zu jedem gesellte sich die ganze Zeit über ein Mitglied. Die Missionare führen fast nie Diskussionen mit Untersuchern ohne Mitgliederbeteiligung durch. Daraus folgt, dass Mitglieder sich immer öfter als Partner  im Missionsteam sehen. Früher fragten sich die Mitglieder, wie sie den Missionaren helfen können (was natürlich auch gut ist), aber heute sprechen sie immer öfter davon, wie die Missionare ihnen helfen können (was besser ist)."
Damit erfüllen sich die Erwartungen von Präsident Monson, der uns alle zum Handeln auffordert. Er schreibt: "Der Herr erwartet, dass wir denken. Er erwartet, dass wir handeln. Er erwartet, dass wir arbeiten, Er erwartet unser Zeugnis. Er erwartet unsere Hingabe." (https://www.lds.org/training/wwlt/2013/hastening/special-broadcast?lang=deu) Uns gelingt das sicher noch nicht so wie in Japan. Ist das ein Mentalitäts- oder nur eine Organisationsfrage? In jedem Falle wollen wir uns bewusst machen, wie wichtig es für alle Menschen um uns herum ist, dass wir Zeugnis von der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi ablegen. Das wurde auch gestern in der Zeugnisversammlung deutlich, als eine Untersucherin aufstand und darüber berichtete, wie der Flyer von der Proklamation zur Familie (http://www.lds.org/topics/family-proclamation?lang=deu) auf sie gewirkt habe. Sie stelle fest, dass es heute sehr viele Menschen wie sie gäbe, die aus zerrütteten Familienverhältnissen stammen. Solch einen Flyer zu lesen, wäre für sie wie eine Offenbarung gewesen. Sie meine sogar, dass die Kirche Werbeflächen in der Stadt anmieten sollte, um diese Proklamation bekannter zu machen.
Die Kirchenführer möchten allerdings alle Mitglieder anregen, die frohe Botschaft von der Wiederherstellung direkt weiter zu geben und ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.
Wie das organisatorisch gelöst werden kann, zeigt uns Apostel Anderson in dem Video der weltweit übertragenen Führerschaftsversammlung (https://www.lds.org/training/wwlt/2013/hastening/special-broadcast?lang=deu#media=54241364253548619480-deu) an drei verschiedenen Beispielen auf.
Im ersten war es Schwester James, die sich bereit fand, die weniger aktive Schwester Cane zu besuchen und einzuladen, wieder aktiv am Gemeindeleben teilznehmen. Die beiden Schwestern freundeten sich an, was bewirkte, dass sich Schwester Cane wieder wohl in der Gemeinde fühlte. Das führte schließlich auch dazu, dass ihr Ehepartner, der kein Mitglied war, sich der Kirche anschloss.
Im zweiten war es Pfahlpräsidenten Patrick, der gemeinsam mit seiner Frau viele ihrer Bekannten zur Taufe ihrer Tochter einlud. Zwar bewirkte diese Einladung nicht unmittelbar etwas, doch seinem Beispiel folgte Schwester Palmer, die durch ihren Sohn Einladungen zu seiner Taufe und zur anschließenden Geburtstagsfeier an Nachbarn verteilte. Diese Einladung berührte Schwester Adams, die schon 10 Jahre nicht mehr am Gemeindeleben teilgenommen hatte, und führte auch ihren Ehemann Derrick und Sohn Brendon in die Kirche.
Im dritten Beispiel überlegte ein Bischof, wie er die Situation in seiner Gemeinde verändern konnte, in der schon länger keine Taufe stattgefunden hatte. Er kam zu dem Schluss, einen wöchentlichen Tag der Besuche einzuführen, an dem er und seine Ratgeber sowie später auch die anderen Führungsbeamten der Gemeinde ihnen noch unbekannte Mitglieder besuchten. So ergab sich ein Wandel im Denken der Mitglieder. Die einen wandten sich mehr ihren Mitgeschwistern zu, die anderen fühlten sich wieder willkommen und kehrten in die Gemeinde zurück. Alle gemeinsam begannen dann, sich aktiv an der Missionsarbeit zu beteiligen.
Wir wollen aus diesen Beispielen lernen und unser Dortmunder Gemeindeleben weiter so gestalten, dass wir Missionsarbeit immer häufiger inspirierend erfahren und uns durch sie als Geschwister noch wohler fühlen.

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