Samstag, 5. Juli 2014

Ein Wochenbericht von Elder Ellis


Elder Ellis
Von mir aus bin ich froh, dass diese Woche vorüber ist. Sie war ziemlich anstrengend, aber das hat sicher zu tun mit unserer Unerfahrenheit.
Montag und Dienstag brauchten wir fast vollständig, um die Schautafeln für drei Straßenausstellungen fertigzustellen, die wir am Mittwoch im Rahmen der Zonenkonferenz mit 80 Missionaren durchführen wollten. Wir verbrachten damit viele Stunden, doch war die Arbeit der Mühe wert.
Am Mittwoch trafen wir zum letzten Mal mit unserem bisherigen Missionspräsidenten Schwartz zusammen. Es war ein Treffen, das uns gefühlsmäßig sehr bewegte, denn ich glaube, dass es kaum einen Missionar in unserem Gebiet gibt, der nicht durch ihn zu Verhaltensänderungen angeregt wurde oder der nicht bedauern würde, dass er nun abgelöst wird. Berührte mich die Versammlung auch schmerzlich, so war sie doch erbaulich. Als sie zu Ende war, gingen wir, um die Straßenausstellungen durchzuführen. Alles klappte gut, doch hatte ich kaum eine Chance, wirklich dabei zu sein. Deshalb war ich etwas gefrustet. Die ganze Zeit über war ich mit dem Transport sowie dem Auf- und Abbau beschäftigt. Ganz zum Schluss traf ich auf eine Gruppe Interessierter, denen wir drei Bücher Mormon geben konnten. Das war dann doch stark nach meinem Geschmack. Nachdem alles vorüber war, fühlten wir uns ziemlich erschöpft.
Donnerstag war ein ziemlich kühler Tag. Wir fuhren zum Gemeindehaus, wo Elder Brant sein Spanisch auffrischte und ich die Ausstellungen auseinander montierte und alles aufräumte. Damit bereitete ich gleichzeitig den Raum, der erst wie ein Schlachtfeld aussah, für den Abend vor, an dem das Fußballspiel übertragen werden sollte. Danach gingen wir zu einer Mitgliederfamilie, um Hilfe zu leisten. Wir mähten Rasen und jäteten Unkraut. Diese Arbeit stimmte mich nachdenklich, weil die Schwester uns fragte, ob wir nicht Lederhandschuhe anziehen wollten, die sie uns anbot. Wir lehnten ab. Nie zuvor habe ich als waschechter Amerikaner Handschuhe bei der Arbeit getragen. So gingen wir ohne sie an die Arbeit. Erst bei der Arbeit merkten wir, dass das Grünzeug Dornen hatte. Aber da konnten wir nicht mehr zurück. Unser Stolz verbot uns umzukehren. So mussten wir etwa zwei Stunden ohne Schutzhandschuhe unsere Hände wund arbeiten.
Danach sahen wir das Spiel Deutschland gegen Amerika. Wir haben verloren, aber es geht ja weiter. Insgesamt gesehen war es aus meiner Sicht eher ein langweiliges Spiel, doch gab es zwischendurch auch einige Aufreger.
Am nächste Tag gingen wir zu Schwester B, um ihr zu helfen. Wir fuhren mit ihrem Sohn zu den Gräbern eines anderen Sohnes und ihres Mannes, um diese zu säubern. Das habe ich gern getan, denn ich liebe die deutschen Friedhöfe. Es stimmt einen friedlich, dort hinzugehen und die kleinen Grabflächen zu versorgen, wer auch immer dort ruht. Dabei konnte ich ausführlich mit P sprechen und das war mir auch wichtig. Nach getaner Arbeit fuhren wir zurück und aßen bei B´s.
Es war ein guter Tag, den wir mit einigen Vorbereitungen für den kommenden Tag abschlossen.
Am Samstag war Sport, doch mussten wir improvisieren, weil der Platz besetzt war. Wir spannten uns ein Netz außerhalb des Spielfeldes, was ein bisschen dürftig aussah.
Dennoch hatten wir Spaß. Ich konnte eine Wette abschließen, dass beim Sieg meiner Mannschaft die unterlegene, zu der zwei Asiaten gehörten, für uns chinesisches kochen sollten. Wir gewannen. Danach gingen wir nochmals zu Schwester B., um ihr wieder zu helfen und werden es auch am kommenden Montag tun.
Am Sonntag gelang es uns, J zur Kirche zu bringen. Zuvor hatten wir erfahren, dass seine Freundin E nach Spanien zurück gereist sei. Das war wirklich eine Hammerüberraschung, doch glaube ich, dass sich für die beiden alles zum Guten wenden wird.
J hat es immer noch schwer, doch hoffen wir, ihm etwas aus der schwierigen Lage heraushelfen zu können. Wir sind auch nicht sicher, ob A noch hier ist. aber ich denke, dass es für  J gut ist, wenn der weg ist.
Nach den Sonntagsversammlungen gab es ein Gemeindeessen. Danach mussten wir uns noch mit einem Beziehungsdrama zwischen gewissen Leuten beschäftigen, bevor wir nach Hause fahren konnten.
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http://elder-blake-ellis.blogspot.de/2014_06_01_archive.html

Ich habe diesen ungeschminkten Bericht übersetzt, um aufzuzeigen, wie wichtig es für uns Mitglieder sein sollte, den Missionaren zu helfen, ihre eigentliche Aufgabe zu erfüllen, nämlich Menschen das Evangelium zu bringen und sie zu belehren. Erinnern wir uns an unser Ziel, dass sich jedes aktive erwachsene Gemeindemitglied in diesm Jahr wenigstens um einen Interssenten für die Botschaft der Missionare bemühen sollte. Wenn wir wirklich daran glauben, dass wir dazu beitragen können, dann wird es uns auch bestimmt gelingen.

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