Sonntag, 17. August 2014

Genügt es, christlich zu sein?

Enkelinnen Hannah(l)und Jule(r) mit Freundin Meike
Als wir im Urlaub mit zweien unserer Enkeltöchter und deren Freundin nach Stade in die Gemeinde fuhren, fragte ich sie nach Eigenschaftswörtern mit der Endung "lich" wie christlich. - Königlich, kindlich, göttlich und menschlich waren einige der Antworten. Dann fragte ich nach Eigenschaftswörtern mit der Endsilbe "isch" wie katholisch. - Evangelisch, amerikanisch, russisch und europäisch gab es zur Antwort. Welchen Unterschied bewirken diese beiden Endungen? Die Endsilbe "lich" charakterisiert ein Verhalten, "isch" dagegen grenzt Bereiche voneinander ab. Ist eine solche Abgrenzung wichtig oder genügt eine charakterliche Ausprägung? Sicher sind wir dankbar, wenn wir ein allgemein menschliches oder speziell christliches Verhalten feststellen, doch Sicherheit erhalten wir erst, wenn wir auch die Grenzen oder Voraussetzungen kennen, in oder unter denen so gehandelt werden kann.
Ich war zu solchen Fragen durch zwei Buchveröffentlichungen von Eugen Drewermann gekommen, die ich in den Ferien gelesen habe: "Worum es eigentlich geht, Protokoll einer Verurteilung" und "Wenn der Himmel die Erde berührt, Meditationen zu den Gleichnissen Jesu". Sein Wortgottesdienst unter dem Thema "Was es heißt, christich zu sein", den er nach dem Entzug der Predigtbefugnis und der Amtsenthebung als Subsidiar in der Pfarrei St. Georg Paderborn hielt, basiert auf dem Gleichnis "Von den bösen Winzern"(Matthäus 21:33-46; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us21). Dieses benutzte Jesus in der Auseinandersetzung mit den Gegnern in Jerusalem kurz vor seiner Passion. Letztlich ging es um die Handlungsvollmacht im Weinberg Gottes. Ist sie eine christliche, evangelische, katholische, mormonische, moslemische oder die einer anderen Konfession beziehungsweise Weltreligion?
Drevermann zieht sich nach seiner Auseinandersetzung mit dem Klerus der katholischen Kirche zurück auf die Forderung nach christlichem Umgang unter gläubigen Menschen. Doch ist das alles? Worum geht es eigentlich beim Missionsauftrag der Kirche? Apostel Christofferson hat in einer Ansprache vor neuen Missionspräsidenten darauf hingewiesen: "Wir laden alle ein, zu Christus zu kommen. Zu Christus kommen, das sind drei Wörter, mit denen der Erlösungsplan, in abgekürzter Form, umschrieben werden kann. Es bedeutet, die Früchte seines Sühnopfers und seiner Auferstehung – letzten Endes das ewige Leben – zu erlangen." (https://www.lds.org/liahona/2014/08/why-we-share-the-gospel?lang=deu)

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