Sonntag, 3. März 2013

Gemeinsamer Nenner

Vorbemerkung: Meine Frau meinte, dass dieser Beitrag mehr mit dem Kopf als mit dem Herzen geschrieben sei und er sie deshalb nicht so berühre. Einleitend berichte ich deshalb hier, wie ich durch den Geist zum Thema geführt wurde. Im aufrichtigen Gebet fragte ich meinen Vater im Himmel, wie mein innerer Konflikt zu lösen sei, die Papstabdankung mit unserem Verständnis von Berufung zu verknüpfen, ohne mir ein Urteil anzumaßen und damit vielleicht katholische Gläubige zu verletzen. Als ich mich vom Gebet erhob, wurde meine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Stapel beim Frühlingsputz aussortierter Exemplare des Liahonas(unserer Kirchenzeitschrift) gelenkt. Ich ging ihn durch und fand die Ausgabe August 2012. In ihr beschreibt zuerst Präsident Monson im Vergleich zur Bruchrechnung für uns den gemeinsamen Nenner. Dann blätterte ich in der Ausgabe weiter und sah das Bild der Familie Villwock aus der Dortmunder Gemeinde. Im dazu gehörenden Artikel überträgt Apostel Holland den Gedanken des gemeinsamen Nenners auf die Gläubigen aller Konfessionen Mein Interesse an dem Thema war nun voll geweckt und ich berichtete meiner Frau mit Begeisterung von der wunderbaren geistigen Führung. -

Ist die Abdankung des Papstes ein Ereignis, das alle Christen oder Gläubigen etwas angeht? Wie berührt uns ein Bild, das auf die Titelseite einer Dortmunder Tageszeitung am 1. März zu sehen war und einen Hubschrauber zeigt, der über der Petersdomkuppel davonfliegt? - Über dem Bild stand geschrieben: "Was bleibt?"
Mich hat das Bild beschäftigt. Ich las deshalb die Geschichte von der Entrückung Elijas (2. Könige 2, 1-18; http://www.bibleserver.com/text/EU/2.K%C3%B6nige2) und sann darüber nach, wie Elischa, der Weggefährte und Nachfolger Elijas, sie erlebt haben dürfte. Vielleicht wurde es mir  dadurch möglich, etwas  nachzuempfinden, was Gläubige, die in der katholischen Kirche beheimatet sind, beim Anblick des Bildes gedacht haben könnten.
Sie werden sich fragen, was dieses Nachsinnen mit der Gemeinde-Mission zu tun hat. Ja, sehr viel, denn gerade dann, wenn wir missionieren, gilt unser Respekt den Andersgläubigen und hier speziell den katholischen Christen gegenüber.

Im Liahona, Augabe August 2012, schrieb Präsident Monson, der jetzt fünf Jahre die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage führt und wie Papst Benedict 85 Jahre alt ist, in seiner Botschaft für die Heimlehrer (http://www.lds.org/liahona/2012/08/the-saviors-call-to-serve?lang=deu), dass der gemeinsame Nenner zumindestens aller Mitglieder der Kirche sei, vom Erlöser zum Dienst berufen zu sein. Er zitiert Christus, der zu dem bedrängten Petrus spricht: "Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder." (Lukas 22,32; http://www.bibleserver.com/text/EU/Lukas22) Das Ziel unserer Mission soll es sein, Seelen zu retten, das heißt, für so viele Menschen wie möglich,  mit der Hilfe des Sühnopfers "die Unsterblichkeit und das ewige Leben zustande zu bringen" (KP, Mose 1,39; http://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/1?lang=deu).
Im gleichen Heft wird dann aus einer Ansprache zum Thema "Gemeinsam für die Sache Christi" zitiert, die Apostel J.R. Holland am 10. März 2011 vor einer Gruppe christlicher Würdenträger aus den USA gehalten hat. (http://www.lds.org/liahona/2012/08/standing-together-for-the-cause-of-christ?lang=deu) Er berichtet davon, dass im Jahre 2000 an der kircheneigenen Brigham Young Universität ein formeller Dialog in "überzeugter Höflichkeit" zwischen führenden Persönlichkeiten der Evangelikalen und der Kirche Jesu Christi stattgefunden habe. Dabei wurden Gemeinsamkeiten unter den Christen angenommen, die auf christliche Standards vor der Ausdifferenzierung in verschiedener Konfessionen zurückgehen. Wenn beide Seiten solche erkennen und damit dogmatische Verhärtungen sowie Verdächtigungen und Unterstellungen überwinden könnten, gäbe es Möglichkeiten zur praktischen Zusammenarbeit. Als gemeinsame Arbeitsfelder wurden genannt: Schutz von Familie und Ehe, Wiederherstellung und Verbreitung von christlichen Moralvorstellungen in den Medien, koordinierte humanitäre Einsätze bei Katastrophen sowie Einsatz für die freie Religionsausübung in allen Kirchen.
Gehen wir auf den Ausgangsgedanken zurück, dann lassen sich hier noch Worte des Trostes anfügen.
Präsident Monson räumt altersbedingte Schwächen ein, doch versichert er uns, "dass die Kirche in guten Händen ist. Durch die Ratsgremien ... ist gewährleistet, dass sie immer in guten Händen sein wird und dass wir uns keine Sorgen machen und uns nicht fürchten brauchen, komme was wolle." (http://www.lds.org/prophets-and-apostles/unto-all-the-world/monson-encourages-members-to-reach-out?lang=deu)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen