Sonntag, 15. Dezember 2013

Feierliche Weihnacht


Engel im Kanzelbereich
Seitdem Matthias Roth, ein gebürtiger Österreicher, Bischof der Gemeinde Dortmund ist, hat sich hier die Weihnachtsfeier verändert. Für ihn scheint es eine besondere Herzensangelegenheit zu sein, sie feierlich zu gestalten. So heißt es in der Einführung zur Weihnachtsandacht, die in der Kapelle stattfand:
die Kinder der Gemeinde an ihrer Krippe
"Die Kinder in unserer Gemeinde haben in einem Projekt das erste Lied "Herbei o ihr Gläubigen" vorbereitet. Sie haben Utensilien zusammengesucht, auf die Rollen verteilt, Sterne und eine Krippe gebastelt und Engelskostüme genäht." Dann sangen Kinder und Erwachsene im Chor das "Krippenlied" sowie "Seht im Stall". Es folgte eine Lesung kurzer Verse aus dem Buch Mormon, in dem auch das Weihnachtsgeschehen prophezeit wurde: "Und es begab sich: Ich schaute und sah die große Stadt Jerusalem und auch andere Städte. Und ich sah die Stadt Nazaret; und in der Stadt Nazaret sah ich eine Jungfrau, und sie war überaus anmutig und weiß. (...) Und er sprach zu mir: Siehe die Jungfrau die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches. (...) Und ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug in den Armen ein Kind.“ Eine Instrumentalgruppe spielte dann "Du kleines Städtchen Bethlehem". Darauf hörten wir in einer Erzählung "Eva" von Isolde Ahr  über ein geistig behindertes Adoptivkind, das nur die zwei Worte sprechen lernte: "Will nich" und dann sehr viel später unter dem Weihnachtsbaum den Herzenswunsch ihrer Mutter mit zwei weiteren Worten erfüllte: "Will Mama." Nach dem vom Gemeindechor vorgetragenen Lied "Der Glocke Klang" folgte die Lesung weihnachtlicher biblischer Verse:
Die Verkündigung des Engels
„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ Nachdem der Gemeindechor das Wiegenlied "Still, still, still" gesungen hatte, verkündete der Engel: "Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“ Die Kinder sangen dann "Christnacht", ihm folgte das Ringelnatz-Gedicht "Schenken",
Bescherung
  welches vermitteln will, dass zu jedem Schenken eigentlich etwas von uns selbst gehört. Mit dem Chorgesang der Kinder "Im Stroh in der Krippe" und einer instrumental-vokalen Komposition, die im Gemeindegesang mündete: 
„Stille Nacht, heilge Nacht, Hirten erst, kundgemacht, durch der Engel Halleluja, tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter ist da, Christ der Retter ist da“ endete die Andacht und wir wechselten gemeinsam in den Kultursaal, wo die Bescherung stattfand. 
Die vielen Mitglieder und Freunde, die eingeladen waren und kamen, erlebten feierliche Weihnacht so, wie ich mich an sie aus meinen Kindertagen erinnere. Bevor wir als Familie zum Weihnachtsbaum in die "gute Stube" (unser Wohnzimmer, das gleichzeitig das Arbeitszimmer meines Vaters war) kamen, hatten wir gebadet und uns sonntäglich gekleidet. Dann sangen wir gemeinsam Weihnachtslieder, trugen als Kinder Gedichte vor und Vater las die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. Erst dann folgte die Bescherung und das Weihnachtsessen. Bischof Roth scheint in seiner Heimat diesen Geist der Weihnacht ebenfalls erlebt zu haben und möchte, dass er von seiner eigenen wie der Gemeindefamilie auch heute noch in dieser hektischen und geschäftigen Zeit gespürt werden kann. Wir sind ihm und allen, die an der Gestaltung der Weihnachtsfeier mitgewirkt haben, sehr dankarbar dafür. 
p.s. Ein besonderer Dank gilt auch Bruder Werner Villwock, von dem die Fotos stammen.

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