Sonntag, 22. Dezember 2013

Von neuem geboren werden

"Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen." (Johannes 3:3; http://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes3)
Marion Kossmann-Hesselink nach der Taufe
An diesem 4. Adventssonntag ließ sich Marion Kossmann-Hesselink taufen. Sie ist mir seit vielen Jahren eine vertraute Schwester, die durch Höhen und Tiefen gehen musste, ihren Glauben an die heilende Kraft des Evangeliums wieder fand und ihn durch ihre heutige Taufe bestätigen konnte. Sie wählte sich als Leitspruch eine uns geläufige Schriftstelle aus dem Anfangskapitel des Buches Mormon: "Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat; denn ich weiß, der Herr gibt den Menschenkindern keine Gebote, ohne ihnen einen Weg zu bereiten, damit sie das vollbringen können, was er ihnen gebietet." (1. Nephi 3:7; http://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu) Ja, der Herr hat ihr diesen Weg bereitet, obwohl die Hindernisse menschlich gesehen unüberwindlich schienen. Sister Kearl sprach vor der Taufe daüber, womit wir uns kleiden sollten, um in den Stürmen des Lebens bestehen zu können: Wahrheit, Gerechtigkeit, Kampfbereitschaft, Heilsgewissheit und Geisteskraft (Epheser 6:10-17; http://www.bibleserver.com/text/EU/Epheser6). Sister Madsen las dann nach der Taufe aus einem Danklied Davids für Rettung und Sieg: "Gott hat mich mit Kraft umgürtet" (Psalm 18:33-37; http://www.bibleserver.com/text/EU/Psalm18)
Stefan Bond an seinem 1. Taufgeburtstag
Genau vor einem Jahr ließ sich Stefan Bond taufen. Ihn hatten Missionare auf dem Weg zum Bahnhof angesprochen und gefragt, ob er gläubig sei. Er bekannte sich zu seinem Glauben, war aber bereit, sich die Botschaft der Missionare anzuhören. Als sie ihn schließlich zur Taufe aufforderten, erschraken sowohl er als auch seine Eltern. Es stand gerade seine Techniker-Prüfung an und sie befürchteten, dass er seinen beruflichen Abschluss gefährden würde. Durch ein geistiges Erlebnis wurde ihm bewusst, diese Entscheidung nicht aufschieben zu dürfen, und er bereut es heute nicht, obwohl seine Eltern für ein halbes Jahr den Kontakt zu ihm abbrachen. Er schaffte seine Prüfung, überwand die Schwierigkeiten bis zu seiner beruflichen Erstanstellung und erfüllt seine Aufgaben als Priestertumsträger in der Kirche. Damit bestätigt er meine Erfahrungen, dass es sehr vorteilhaft für junge Menschen ist, den Weg in die Kirche zu finden und ihn konsequent weiter zu gehen.
Edith Röder vor 80 Jahren getauft
Über ein drittes Ereignis möchte ich in diesem Zusammenhang berichten. Schwester Edith Röder, geb. Wilms, feierte in diesem Jahr ihren 88. Geburtstag und gleichzeitig ihr 80. Taufjubiläum. Sie wurde 1933 in Stargard, Pommern, in eine Mitgliederfamilie hinein geboren und lebt nach mehretappiger Flucht seit Weihnachten 1945 in Dortmund, wo sie 1947 heiratete. Obwohl ihr Mann kein Mitglied war, blieb sie bis heute ihrem Glauben treu und erzog auch ihre drei Kinder in ihm. Als ältestes Mitglied hat sie fast 70 Jahre Entwicklung der Gemeinde miterlebt und fühlt sich in ihr auch heute noch geborgen. Für sie sind die Lieder der Kirche eine Quelle der Kraft und des Trostes in schweren Stunden: "Ob du ja sprichst oder nein, stimme stets dein Herz mit ein; und was dann dein Mund verspricht, halte treu und täusche nicht." (3. Strophe im Gesangbuch Nr. 99, Heilig sei und bleibe dir Gottes Wille für und für). Ich denke, dass ein Taufbündnis mit dieser Grundeinstellung reiche Früchte trägt, wie es ihr Leben zeigt. Auch das alte Pionierlied "Kommt Heilge kommt, nicht Müh und Plagen scheut, wandert froh euren Pfad!" (Nr. 19) schätzt sie besonders. So zeigt sich, dass es die Pioniere nicht nur in Amerika gab, sondern dass sie auch mitten unter uns sind.
Mit diesen Porträts endet mein Bericht in diesem Jahr. Sie zeigen etwas von der Kraft des Glaubens, wenn man sich wie neugeboren fühlt. Vielleicht ließ sich in den einzelnen Beiträgen des Blogs auch ablesen, wie dankbar ich bin,  mich mit 23 Jahren im Spätherbst 1962 zur Taufe entschlossen zu haben. Seitdem gab es vielfältige Früchte des Glaubens in Familie und Gemeinde zu ernten. So singe ich gern und mit Überzeugung zur Weihnachtszeit: "All ihr Völker auf der Erde, stimmet an den Lobgesang; Gottes Sohn ist uns geboren, bringt dem Vater Lob und Dank! Hört die Engelschöre singen: Heil dem neugebornen Kind!" (Nr. 136)
p.s. In den nächsten Tagen werde ich noch eine Jahresauswertung nachreichen.


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