Sonntag, 8. Dezember 2013

Geboren, um Gutes zu tun

Bei uns in der Gemeinde gibt es drei Sonntagsversammlungen: zuerst die Priesterschaft und parallel dazu die Frauenhilfsvereinigung, dann die Sonntagsschule und zum Schluss die Abendmahlsversammlung. In der Frauenhilfsvereinigung ist meine Frau Lehrerin für die Unterrichtsreihe "Lehren der Präsidenten der Kirche". Sie bat mich, zwei Wortstreifen vorzubereiten, mit denen sie ihren Unterricht einleiten wollte:"Wir wurden in die Welt gesandt, um ..." "... anderen Gutes zu tun." Nie zuvor war ihr und auch mir diese Lehre so klar vor Augen getreten wie bei der Vorbereitung dieses Unterrichts.
Lorenzo Snow
Lorenzow Snow ist der Präsident der Kirche, dessen Lehren wir in diesem Jahr besprechen (http://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-lorenzo-snow/chapter-22-doing-good-to-others?lang=deu). Er gehörte mit seiner Familie zu den ersten Pionieren, die sich auf den langen Weg westwärts nach Utah machten. In sein Tagebuch schrieb er, dass ein Mann ihn bat, seine Truhe mit in den Planwagen stellen zu dürfen, weil er sie nirgendswo sonst unterbringen konnte. Der Wagen war aber schon so voll gepackt, dass kein Platz mehr zu sein schien und trotzdem willigte Snow ein. Am nächsten Abend passiert es dann, dass eine Achse des Wagens brach und es niemanden zu geben schien, sie reparieren zu können. Ganz unerwartet kam die Hilfe eben von dem Mann, der zuvor einen Platz für seine Truhe gesucht hatte. Er war Wagenbauer und fertigte eine neue Achse. Lorenzo Snow lernte daraus, "wie wichtig es ist, für andere Menschen da zu sein und mit ihnen zusammenzuhalten." Aus dieser  Erkenntnis leitete er die Lehre ab, dass wir in die Welt gesandt wurden, um einander Gutes zu tun, weil wir alle Kinder desselben himmlischen Vaters sind. Der Evangelist Matthäus lehrte die goldene Regel, andere so zu behandeln, wie wir von ihnen behandelt werden wollen (Mathäus 7:12; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us7). Unsere Frömmigkeit sollte uns sogar dazu motivieren, für andere mehr zu tun, als wir von ihnen im umgekehrten Fall erwarten dürfen. Für solches Verhalten ist uns Jesus Christus das größte Vorbild.
Wir werden aufgefordert, "Größe zu zeigen - nicht im Sinne der Welt, sondern in den Augen Gottes. Und um in diesem Sinne Größe zu zeigen, sollen wir Gott, unseren Herrn, lieben von ganzem Herzen, mit aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft, und den Nächsten wie uns selbst." Wir haben an diesem zweiten Advent besonders an den Segen gedacht, den wir als Mitglieder einer Familie genießen, in der wir als Eltern und Kinder untereinander üben können, nach dieser Lehre zu leben, um zu erfahren, dass sie wahr ist.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen