Montag, 10. März 2014

Einladen und warnen

Am traditionellen Kirchenbesuch gemessen, ist eine sonntägliche Versammlungszeit in der Kirche Jesu Christi der Heilgen der Letzten Tage von insgesamt 3 Stunden außergewöhnlich. Diese Zeit gliedert sich für erwachsene Besucher in drei Abschnitte, den parallelen Versammlungen der Priestertumsgruppen und der Frauenhilfsvereinigung, der folgenden nach Altersgruppen gegliederten Sonntagsschule und der abschließenden Abendmahlsversammlung für alle gemeinsam.
Die Lehrer in den drei Klassen
Heute berichte ich von der ersten Stunde, in der in drei verschiedenen Klassen das Thema "Glaube und Umkehr" unterrichtet wurde. Als Unterrichtshilfe dient dazu der Leitfaden  Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Fielding Smith (https://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-joseph-fielding-smith?lang=deu). Dieser Präsident führte die Kirche als Prophet von 1970 bis 1972, war aber schon seit 1910 Mitglied im Apostelkollegium.
Lehrer in der Gruppe der Hohenpriester war ihr Leiter Thomas Oelkrug (links im Bild), Lehrerin in der Frauenhilfsvereinigung war Heike Nabrotzky (in der Bildmitte) und gemeinsam belehrten die Misssionare Elder Clark und Elder Robinson (rechts im Bild) das Ältestenkollegium.
Der Kerngedanke des Unterrichts war, dass wir innerhalb wie außerhalb der Kirche Umkehr brauchen. "Wir brauchen mehr Glauben und mehr Entschlossenheit, dem Herrn zu dienen." Das lange Leben von Joseph Fielding Smith und sein unermüdliches Wirken im Erlösungswerk sind dafür ein beredtes Beispiel. Fühlen wir uns durch eine solche Lebensführung eingeladen und dienen seine Belehrungen uns als Warnung, diesen Weg nicht zu verlassen? Glaube zeigt sich in aktivem Handeln und Umkehr ist ein lebenslanger Lernprozess, natürliche Trägheit zu überwinden, um ewiges Glück zu erlangen.
Da können uns die neuen Missionare, die ich heute vorstellen kann, ein Beispiele sein:


Elder Swallow
Elder Swallow hat Elder Weidmann ersetzt, der nach Koblenz versetzt wurde, und ist jetzt Mitarbeiter von Elder Hunter. Er ist seit sechs Monaten auf Mission, jetzt aus Offenbach zu uns gekommen und stammt aus Albany, Oregon, USA. Sein Vater arbeitet als Verkaufsmanager im Bereich der Medizintechnik und seine Mutter als Lehramtsassistentin an einer Primary School. Er hat noch zwei Geschwister, hat die High School und schon ein Jahr Studium Generale an  einer Elite-Universität in Washington D.C. absolviert. Nach seiner Mission möchte er Rechtswissenschaft studieren. In ihm war der Wunsch, auf Mission zu gehen, schon lange vorhanden, doch bedurfte es dann doch einer konkreten Entscheidung dazu. Sie ist eine solche Umkehr, eine Überwindung der Trägheit. Nun aber fühle er sich wie Henoch, zu dem Gott sprach: "Gehe hin und tue, wie ich dir geboten habe, ... Sprich zu diesem Volk: Wählt euch heute, Gott zu dienen ... Siehe, mein Geist ruht auf dir, ... darum wandle mit mir!" (Mose 6: 32-34; https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/6?lang=deu)
Elder Clark
Elder Clark ist schon seit einem Jahr auf Mission und diente bisher in den Gemeinden Erfurt, Aachen und Gelsenkirchen. Er ersetzt Elder Leyman, der nach Essen versetzt wurde. Er stammt aus Ogden, Utah, USA und ist ein echter Naturbursche, der sich am liebsten iim Freien aufhält. Sein Vater ist Manager im Bauwesen und seine Mutter Kindergärtnerin mit einer Spezialausbildung für gehörlose Kinder. Elder Clark hat in der Firma seines Onkels das Bauhandwerk von der Pike auf gelernt und sich dabei das Geld für seine naturnahen Hobbys wie Reisen, Angeln oder Fallschirm-Springen verdient. Für einen solchen jungen Mann sind die Verhaltensregeln als Missionar eine besondere Herausforderung und die Bereitschaft, sie einzuhalten, sind sicher auch ein Zeichen großer Umkehrbereitschaft, die aus bewusst geübtem Glauben erwächst. Sein Lieblingskapitel ist 1. Nephi 11, in dem Nephi, wie sein Vater Lehi, eine Vision vom Baum des Lebens erhält. (https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/11?lang=deu) Sein Vater ist für ihn das Beispiel glaubensstarker und tatkräftiger Lebensführung. Die Bilderreihe von seiner Familie, die Elder Clark mit sich führt und die er gern zeigt, verrät auch sein Talent als Schauspieler. Schon lange hege ich den Wunsch, auf Straßenausstellungen Szenen aus den Heiligen Schriften aufzuführen. In Elder Clark habe ich einen Darsteller für solche Szenen gefunden.
Einladen und warnen sind die zwei Seiten der Missionsmedaille. Nicht nur ein ehrwürdiger Präsident fühlte sich verpflichtet, auf diese Weise seinen Lebensauftrag als besonderer Zeuge für Jesus Christus zu erfüllen, sondern auch die jungen Missionare sehen ihren Missionsauftrag genauso.



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