Montag, 24. März 2014

Was wir sehen sollten

In der letzten Woche gestalteten wir mit den Missionaren die Trauerandacht für einen aus dem Iran stammenden Verwandten einer Mitgliedsfamilie. Auf der Traueranzeige las ich ein Zitat von Antoine de Saint-Exupéry aus dem kleinen Prinzen: "Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein als lachten alle Sterrne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache."
Als ich nachlas, in welchem Zusammenhang das Zitat steht, fand ich eine Kinderzeichnung, die Erwachsene als alten Hut sahen, mit der das Kind aber vor einer Riesenschlange warnen wollte, die einen Elefanten verschlungen hatte. Auch eine Längsschnittzeichnung mit dem Elefanten in der Schlange konnte nicht beeindrucken, sondern führte nur zu dem Rat, nicht weiter zu zeichnen, sondern sich mehr mit Naturwissenschaften als Grundlagen für den späteren Beruf zu beschäftigen. So wurde aus dem Kind ein Pilot, der aber nach einer Notlandung in der Wüste auf den kleinen Prinzen trifft, der ihn bittet, für ihn ein Lamm zu zeichnen. Unschwer lässt sich aus der weiteren Erzählung entnehmen, dass sie von Jesus Christus handelt, der unser aller Retter ist und doch so klein gedacht werden kann, dass er in einem Stall geboren werden sowie in unserem Herzen Platz finden kann. Unsere Beziehung zu ihm sollte so sein, dass wir beim Betrachten der Sterne lachen können, weil wir durch ihn der Gefahr, die von der Schlange ausgeht, trotzen können. -

Damit wir eine solche Beziehung aufbauen können, brauchen wir seine Kirche, zu deren Besuch wir sowohl als Mitglieder, aber auch besonders als Missionare einladen. Die Abendmahlsversammlung steht im Zentrum des sonntäglichen Kirchenbesuchs. In ihr erneuern wir beim Abendmahl unser Taufbündnis und erhalten dabei die Verheißung, den Heiligen Geist im Alltag als Schutz bei uns zu haben.
heutige Sprecher/innen: Sister Wood, Schw. Welter u. Brd. Titz
Nach dem Abendmahl hören wir Ansprachen von Mitgliedern über gestellte oder freie Themen, die uns zeigen wollen, wie wir den Alltag bewältigen und unser Lebensziel, einmal in die Gegenwart Gottes zurückkehren, erreichen können. Am gestrigen Sonntag sprachen Schwester Janina Welter, die Missionarin Sister Wood und der Ratgeber des Bischofs Benjamin Titz, der insgesamt für die Verteilung der Ansprachen zuständig ist und einen ausgefallenen Sprecher vertrat. Schwester Welter sprach über die Sabbatheiligung, wobei sie besonders betonte, dass wir durch die Befolgung dieses Gebotes innerlich gestärkt und als Familie näher zusammengeführt werden. Es würde ihr helfen, das Gebot zu befolgen, wenn sie sich fragt, wie Christus die Freizeit des Sonntags verbringen würde.
Sister Wood befasste sich dann mit der Nächstenliebe, die wir als reine Christusliebe ausüben sollen. Durch sie schaffen wir eine Voraussetzung für die Rückkehr in unsere himmlische Heimat. Sie erfuhr persönlich als ungeliebtes und vor die Tür gesetztes Au Pair Mädchen,  wie eine kleine Tat der Nächstenliebe von einer ihr unbekannten Frau sie tröstete und weiter half.
Bruder Titz sprach über die Zweifel, wie sie der ungläubige Thomas hatte, der doch auch ein Apostel war und verwies auf einen Gedanken, der auf der letzten Generalkonferenz geäußert wurde, dass wenn wir an unserem Glauben zweifeln, dann doch zunächst an unserem eigenen Zweifel. Er führte diesen auf unsere Angst zurück, ungeliebt zu sein. Wenn wir aber unseren Glauben daran stärken, dass wir Kinder Gottes sind und deshalb jeder Einzelne von ihm geliebt wird, dann können wir solche Angst überwinden. Er forderte uns im Glauben den Mut aufzubringen, auch in kleinen Dingen Gott zu bitten, um zu erfahren, dass er uns hilft.
Antoine de Saint-Exupéry beschrieb sich als ein solches Kind, das vor der Gefahr, die durch die Boa droht, warnen wollte und dann erfuhr, von wem wirklich Rettung zu erwarten ist und durch wen wir zum Lachen ermutigt werden.  

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