Montag, 7. April 2014

Der 6. April

Am Hauptsitz der Kirche finden jährlich am ersten April- und Oktoberwochenende Generalkonferenzen statt. Die erste von ihnen fand 1830 genau am gleichen 6. April, wie wir ihn gestern hatten, statt, der als Datum für die Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi  und auch als uns geoffenbartes Datum der Geburt Christi gilt. Obwohl wir in der Kirche mit der übrigen Christenheit zu Weihnachten die Geburt Christi feiern, so wissen wir doch, dass die Geburt eigentlich an einem 6. April stattgefunden haben wird. Mich beeindruckt nicht nur die Bedeutung dieses Tages, sondern auch die Konstanz, mit der im halbjährigen Abstand Generalkonferenzen von Anfang an durchgeführt wurden. Diese Beständigkeit war nicht immer leicht aufrecht zu erhalten, sondern erforderte zuweilen sicher große Opfer und zeigt, welch außerordentlich hohe Priorität Konferenzen, zu denen alle - Amtsträger, einfache Mitglieder und Gäste - eingeladen sind, in der Kirche genießen. So fand am vergangenen Samstag und Sonntag die 184. Frühjahrs-Generalkonferenz im großen Kongresszentrum von Salt Lake City statt und wurde über die modernen Kommunikationsträger in alle Welt übertragen. Wir hatten auf diese Weise auch in Dortmund die Gelegenheit, auf einer großen Projektionswand in der Kapelle des Gemeindehauses die Versammlungen in deutscher Übersetzung sowie in anderen Räumen auf Monitoren in englisch und spanisch mit zu verfolgen. Was für einen Sinn haben solche Konferenzen? Bruce McConkie beschreibt ihn in seinem Werk "Mormon Doctrins" wie folgt:
1. um den König, den Herrn der Heere anzubeten,
2. um im Glauben ... aufgebaut zu werden,
3. um Geschäftsangelegenheiten der Kirche (Buchprüfung- und statistischer Bericht) durchzuführen,
4.  um ... Beamte, die die Angelegenheiten des Reiches verwalten sollen, zu bestätigen,
5. um von seinen (berufenen) Knechten (vornehmlich dem Propheten, seine Ratgebern und den Aposteln) Rat, Inspiration und Offenbarung zu empfangen.
McConkie kommentiert, dass Konferenzen mehr sind als religiöse Versammlungen und hauptsächlich dazu dienen, den Menschen den Sinn und Willen des Herrn zu offenbaren.
Siebziger W. Craig Zwick
Mich beschäftigte z. B. in der letzten Zeit die Wahl der Sprache, die wir in unserer Kommunikation per E-Mail benutzen. Netiquette war ein nützlicher Begriff, den ich in diesem Zusammenhang lernte. Auf dieser Konferenz hörte ich eine Ansprache von Elder W. Craig Zwick (http://media2.ldscdn.org/assets/general-conference/april-2014-general-conference/2014-04-2080-elder-w-craig-zwick-64k-deu.mp3,9) die mich anrührte und mir die Zusammenhänge aus der Sicht des Evangeliums verdeutlichte. Ausgehend von der Ermahnung des Apostels Paulus an die Epheser, kein böses Wort über unsere Lippen zu lassen (Epheser 4:29; http://www.bibleserver.com/text/LUT/Epheser4), gab er uns ein Beispiel aus dem Buch Mormon, wie Lehi auf die Vorwürfe seiner Ehefrau Saria reagierte.
Es gab noch mehrere Ansprachen zu aktuellen mich bewegenden Gedanken: Apostel Ballards Ansprache, die uns Mut macht, nachzufassen, Apostel Bednars Ansprache, die uns den Sinn verdeutlichte, warum wir bereit sein sollten, Lasten zu tragen, Apostel Oaks Ansprache zur Begründung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, Präsident Uchtdorfs Ansprache zur Dankbarkeit auch in schwierigen Lebenssituationen und die Ansprache des Propheten Thomas S. Monson zu den beiden wichtigsten Geboten von Gottes- und Nächstenliebe. -
In der letzten Woche war auch Wechsel in der Zusammensetzung der Missionarspaare. Sister Kearl ist nach Wiesbaden versetzt worden und Sister Woods
Sister Miller (l), Sister Wood (r)
neue Mitarbeiterin ist jetzt Sister Miller, die aus Feucht zu uns gekommen ist. Sie dient schon 14 Monate auf Mission in Deutschland und war vor ihrem letzten Aufenthalt auch in Frankfurt und Darmstadt. Sie stammt aus American Fork in Utah, USA. Ihr Vater ist hauptamtlicher Mitarbeiter bei FamilySearch und die Mutter Hausfrau, die vier  Kinder groß gezogen hat, von denen jetzt zwei im deutschsprachigen Europa auf Mission sind. Sister Miller hat vor ihrer Mission schon Media Art an der Brigham Young Universität studiert und will einmal Regisseurin werden. Sie stammt in einem Zweig aus einer Pioniersfamilie. Einer ihrer Vorfahren war Orson Hyde, der zu den ersten Missionaren gehörte, die 1837 anach Großbritannien kamen. Auch hier kann festgestellt werden, dass unsere jungen Missionare nicht aus einem Strohfeuer an Begeisterung heraus dienen, sondern dass der  missionarische Gedanke sich aus dem Evangelium speist. Zu Sister Millers Lieblingsschriftstellen gehört ein Gedanke aus Lehre und Bündnisse, den neuzeitlichen Offenbarungen: "Fürchtet euch nicht, Gutes zu tun, ... denn was auch immer ihr sät, das werdet ihr auch ernten. ... seid treu, haltet meine Gebote, dann werdet ihr das Himmelreich ererben" (L. &. B. 6:33-37; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/6?lang=deu).

Ich bin überzeugt, dass sie uns gemeinsam mit Sister Wood mit ihrem guten Tun viel Freude bereiten und  ein Segen für Mitglieder und Freunde der Kirche in Dortmund sein wird.


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